Wort zum 19. März 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

in was für einer Zeit leben wir gerade eigentlich?

Während einige viele Schichten nacheinander schieben müssen, um Kranke zu behandeln und Menschen die Möglichkeit zu geben einzukaufen, sitzen andere gezwungenermaßen tatenlos Zuhause. Eingesperrt in den eigenen vier Wänden.

Während einige sich einsam fühlen, weil sie nicht raus dürfen und ihnen Menschen fehlen, mit denen sie sich unterhalten können, bekommen andere Zuhause einen Lagerkoller: Die Kinder sind da und langweilen sich. Spielplätze, Kitas, Schulen sind zu. Es ist laut und eng. Kaum Raum für sich selbst.

Während einige um ihre Leben kämpfen, fällt es anderen schwer, sich einschränken zu lassen, weil Kraft, Energie und Gesundheit ja eigentlich nicht eingeschränkt sind.

In was für einer Zeit leben wir gerade eigentlich? In einer Außergewöhnlichen. Das ist wahr.
Der Prediger schreibt in der Bibel:
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
 Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;
abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;“

Wir leben momentan in einer außergewöhnlichen Zeit. Der Alltag ist unterbrochen. Vieles ist plötzlich anders.
Ich glaube, dass das eine gute Möglichkeit ist, sich selbst und die eigene Zeit anzuschauen. Und zu überlegen: Was ist das gerade für eine Zeit für mich? Und darüber ins Gespräch zu kommen: Mit anderen und mit Gott.
Es ist keine Zeit für große Gottesdienste, Konzerte und persönliche Treffen.

Es ist Zeit für Telefonate, persönliche Gebete und singen Zuhause.

Wie lange das andauern wird? Ich weiß es nicht.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Zeit für sich entdecken und sich dabei von Gott begleitet wissen.
Denn: „Ein jegliches hat seine Zeit.“ Was ist jetzt dran?

Ihre Vikarin Mandy Liebetrau