Wort zum 27. März 2020

Jetzt spenden!

Von Kirsten Schumann, Pfarrerin in Steinhagen

Ist es eigentlich zu früh, nach dem zu fragen, was Covid 19 bei uns positiv verändert? Gemeint ist jetzt nicht die alte Leier von: „Es wird schon zu etwas gut gewesen sein…“ Nein: Es geht darum, dass dieser Virus eine Veränderung bewirkt, die sowohl Licht als auch Schattenseiten hat!

Licht ist: Soviel Gemeinschaftsaktion und Hilfeangebote und Unterstützungsleistungen und gemeinschaftsstiftende Zeichen – das habe ich, glaube ich, noch nie in meinen 49 Lebensjahren erlebt. Und alles vollbracht durch Menschen, deren Nöte auch groß sind: Finanzsorgen, Existenzängste, Überlebensängste. Das ist der Schatten des Covid 19. Und finster wird es jetzt schon dort, wo Menschen schon immer auf eine funktionierende Solidarität angewiesen waren – die Menschen, die auf die Tafel zum Beispiel angewiesen sind – um nur ein Beispiel zu nennen.

Hier müssen wir nicht nur gemeinsam hinschauen, sondern wir können auch Handeln: Ja richtig – mit Geld. Denn gerade in diesen Tagen geht es um das konkrete Tun:

Beten – ja klar!  
Glocken läuten – natürlich!  
Und jetzt spenden!

Kirche war schon immer ein bisschen unverschämt, wenn es um das Spenden ging. Und vielleicht hat die Kirche sogar den Auftrag, andere daran zu erinnern, worauf es jetzt ankommt. Christus sagt: „Was ihr einem von diesen geringsten Brüdern (oder Schwestern) getan habt – das habt Ihr für mich getan.“ (Matthäus, Kapitel 25, Vers 40)

Und wer weiß, vielleicht verändert das am Ende unser Leben, unsere Einstellungen, unser Handeln!
Und wie verändert Covid 19 unsere Kirche, unseren Glauben? Darüber sollten wir mal alle mehr nachdenken. Vor der eigenen Türe kehren. Es ist ja immer noch Passionszeit – Zeit der Umkehr. Helfen wir uns gegenseitig. Damit unsere Gebete und Gemeinschaftszeichen glaubwürdig sind!