Andacht zum 6. März 2022

Wort zum  Sonntag, den 6.03.2022


Kannst du machen, nützt aber nichts. Ein Spruch, der wunderbar zum Thema des heutigen Sonntags Invocavit passt – der Versuchung. Und damit ein herzliches Willkommen in der Passionszeit an diesem ersten Sonntag nach Aschermittwoch. Die Versuchung ist eine Verleitung zu einer Handlung, die reizvoll erscheint, jedoch weder zielführend, noch zweckmäßig und oft sogar gegen geltende Norm zielt. Da kommt schnell der Gedanke auf, der Versuchung einfach zu widerstehen. 

Das ist nur leider nicht so einfach. Verlockungen jeglicher Art führen uns in Versuchung, und da sind Schokolade und der Genuss von Fleisch wohl die harmlosen Vertreter. Auch in der Bibel lassen sich Versuchungsgeschichten finden: Eva im Paradies, Jesus wird in der Wüste versucht. Ein offensichtlich zu jeder Zeit aktuelles Thema schickt uns in eine Phase, in der wir uns bewusst mit Verzicht und dem Anreiz dessen beschäftigen. 

7 Wochen ohne – da können wir uns ganz bewusst unseren Versuchungen stellen und ihnen trotzen. Widerstehen ist hier das Zauberwort; und ich möchte da noch einen Schritt weiter gehen: sich Auseinandersetzen mit den Dingen, die uns in die Versuchung führen. Nur so haben wir eine echte Chance, ihnen dauerhaft  aus dem Weg zu gehen. Dieses Ziel müssen wir nicht alleine verfolgen. Im Wochenspruch heißt es: “Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass es die Werke des Teufels zerstöre” 1. Joh 3,8b. Werke des Teufels ist eine mächtige Beschreibung dessen, was uns an Versuchungen über den Weg läuft. Durch Jesu Kommen in unsere Welt und seinen so schwer zu ertragenden Tod an Karfreitag, schenkt Gott uns die Hilfe, die wir brauchen und bekräftigt unsere Hoffnung, wenn er Ostern seinem Sohn die Auferstehung schenkt. Gott liebt uns Menschen so sehr, dass er das tut, damit wir nicht verloren gehen. Jesus steht uns zur Seite, wenn die Versuchung uns provoziert und er schickt uns Menschen, die uns dabei helfen. 

So dürfen wir zuversichtlich sein und die Kraft aufbringen, es einfach mal sein zu lassen.


Maike Nimz ist Prädikantin in Versmold