Andacht vom 23. Dezember 2012

23. Dezember 2012 – 4. Advent

Unglaubliche Weihnachtsgeschichte

Unglaublich erscheint manchem die Weihnachtsgeschichte. Für viele ist kaum zu glauben, was damals geschah. Viele fragen sich: Hat Jesus wirklich gelebt? Was sagen Historiker und Theologen eigentlich zu dem, was in der Bibel steht? Alle seriösen Fachleute sind sich einig, dass Jesus gelebt hat. Kein Mensch seiner Zeit ist besser bezeugt. Höchstwahrscheinlich wurde er im Jahre vier vor unserer Zeitrechnung geboren. Er stammte aus der Provinz Galiläa, trat etwa im Jahre 28 an die Öffentlichkeit und wirkte dann drei Jahre lang. Historisch sicher ist, dass er von den Römern verurteilt und gekreuzigt wurde. Für seine Auferstehung gibt es auch außerbiblische historische Belege.

Bei der Geburtsgeschichte nach Lukas 2 haben es manche schwer mit den wundersamen Ereignissen, die Jesu Geburt umgeben. Andererseits fällt aber auf, dass schon die Darstellung der Orte und Umstände in der Bibel den geschichtlichen Umständen präzise entspricht. (Übrigens: Nirgendwo in der Weihnachtsgeschichte steht, dass Maria auf einem Esel ritt. Nirgends steht etwas von einem Wirt. Auch kein Wort von Ochs und Esel im Stall.) Generell ist die Darstellung der Evangelien überaus zuverlässig. Insofern spricht aus Sicht vieler Forscher alles dafür, dass der biblische Bericht von der Geburt Jesu durchaus vertrauenswürdig ist.

Die Beurteilung der Weihnachtsgeschichte hängt letztlich jedoch ganz vom Standpunkt des Betrachters ab: Menschen, die davon ausgehen, dass es mehr gibt, als unsere Sinne erfassen können, rechnen auch mit Wundern und unerklärlichen Ereignissen, die auch die Geburt Jesu begleiten.

Natürlich bleibt es ein undenkbares Wunder, dass Gott ausgerechnet als hilfloser Mensch in die Welt kommt. Für uns Christen steckt aber gerade darin der Schlüssel zum Glauben und zur Erkenntnis der grenzenlosen Liebe Gottes. Gott ist wirklich Mensch geworden – das lässt sich mit dem Herzen besser verstehen als mit dem Verstand. Wer es annehmen kann, dem öffnet sich die Welt des Glaubens und Staunens über Weihnachten und der entdeckt auch in seinem alltäglichen Leben immer wieder kleinere und größere Wunder Gottes.

Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Weihnachtsfest!

Bernd Eimterbäumer, Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Halle