Andacht vom 16. März 2014

16. März 2014 - Reminiscere

Sich anlehnen können

In diesen Wochen werden in den acht evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Halle so genannte Glaubenskurse angeboten. Dazu stellen sich die Fragen: Warum? und: Wozu?

Trotz des Religionsunterrichtes in den Schulen, trotz Konfirmandenunterricht und vielerlei anderer Vermittlungsangebote in Kirche und Gemeinden stellen wir einen zunehmenden Wissensmangel darüber fest, was Menschen eigentlich zum Glauben kommen lässt und woran sie ihren christlichen Glauben festmachen. Darüber herrscht oft eine ernüchternde Sprachlosigkeit. Denn selbst der immer wieder gern bemühte Standardsatz: „Ich glaube an Gott“, führt nicht wirklich weiter. Er sagt zwar alles, aber gleichzeitig auch nichts. Denn was heißt es, an Gott zu glauben? Wer ist Gott? Was ist das, was wir mit den Worten „Glaube“ und  „glauben“ zu umschreiben versuchen? Wozu dient es? Worauf gründet es sich? Was bringt es?

Auf solche Fragen, die viele Menschen umtreiben, versuchen die genannten Kurse Antworten zu geben – durch Begegnung, durch gemeinsames Suchen im Hören auf das Wort Gottes, durch Erzählungen und den Austausch von Erfahrungen.

Glaube ist Beziehung! Beziehung zu Gott und damit immer auch Beziehung zum Mitmenschen! Eine Beziehung, die in Vertrauen wurzelt; in einem Vertrauen, das auf die Zusage Gottes baut, die sagt: „Ich will dich, Mensch, nicht verlassen. Ich will nicht von dir weichen. Sei getrost und ohne Angst. Denn ich habe dich gewollt. Du bist mein Kind. Du darfst sein, wie du bist. Fass nach meiner Hand. Vertrau meinem Wort. Lass dich leiten und begleiten, denn ich gehe mit dir nicht nur in alles hinein. Ich gehe mit dir auch durch alles hindurch! Dafür habe ich mich richtig für dich reingehängt – sogar bis ans Kreuz meines Sohnes. Folglich werden Schmerz, Not, Tod und Tränen werden nicht das letzte Wort über dich behalten. Du bist und bleibst bei mir geborgen – von Ewigkeit zu Ewigkeit!"

“Diese Gewissheit wünsche ich Ihnen und mir, so lange Atem in uns ist. Bleiben Sie also in diesem Sinne ebenso ermutigt wie behütet. Und wenn Sie Näheres über die Glaubensgespräche wissen wollen, fragen Sie einfach in Ihrer Gemeinde nach. Sie werden willkommen sein!

von Ulrich Potz, Gemeindepfarrer in Steinhagen