Andacht vom 25. Mai 2014

25. Mai 2014 - Rogate

„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.“  Das steht auf einer Postkarte, die mir letztens eine Freundin schickte. „Das geht nicht.“ Die Erfahrung hat mir das gezeigt. Die Naturgesetze sprechen dagegen. Es geht nicht, also ist es vernünftig, es auch nicht zu versuchen. - Ich glaube, viele Menschen denken und leben so: Es geht nicht. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum viele so mutlos und am Ende auch hoffnungslos sind.

Als ich den Text auf der Karte las, dachte ich zuerst an Jesus. Er hat Vieles gemacht, von dem andere Menschen sagten: Das geht nicht!

Er hat sich mit Leuten an einen Tisch gesetzt, mit denen das eigentlich nicht ging. Er hat Frauen und Männern, die verkrümmt oder gelähmt worden waren, den aufrechten Gang zurückgegeben, wider alle Erwartung. Er hat Menschen, die schon mehr tot als lebendig waren, ins Leben zurückgeholt. Denen, die am Ende waren, hat er neue Kraft und neue Hoffnung und eine Zukunft geschenkt. Und als er selbst am Ende war, hat Gott ihn neu ins Leben gerufen, in ein Leben, das den Tod überwunden hat.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jesus je gedacht oder gesagt haben sollte: „Das geht nicht.“ Er kam, um Grenzen zu überwinden, um Menschen aus dem Gefängnis ihrer Zweifel und Ängste zu befreien, ihnen mehr Weite zu schenken, Perspektiven für ihre Zukunft und ganz viel Hoffnung.

„Das geht nicht?“ Die Erfahrung zeigt uns auch, dass Menschen Träume gehabt haben und gegen alles „Das geht nicht“ versucht haben, sie zu verwirklichen. Und siehe da, es ging!

„Die Hummel wiegt 4,9 Gramm. Sie hat eine Flügelfläche von 1,45 Quadratzentimetern bei einem Flächenwinkel von 6 Grad. Nach dem Gesetz der Aerodynamik kann die Hummel nicht fliegen. Aber die Hummel weiß das nicht.“

von Petra Isringhausen, Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Steinhagen