Andacht zum 07. Juli 2024

„Glücksorte in OWL und Lippe“

Liebe Leser:innen, 

beim Vorbeigehen an einer Buchhandlung bleibt mein Blick an diesem Titel hängen. Zahlreich finden wir ähnliche Literatur derzeit in den Auslagen diverser Buchhandlungen. Solche Titel verfangen. Sie sprechen uns an. Ein Ort, an dem ich neue Kraft tanken kann. Ein Ort, der so etwas wie Heimat, Geborgenheit darstellt. 

Glücksorte - ein Sehnsuchtswort: Weil unser Kopfkino etwas Belastendes mit sich herumträgt, von dem wir loskommen möchten. Weil wir uns in dieser Welt angesichts der krisenhaften Zeiten kaum mehr zurechtfinden und einen sicheren Ort suchen, der Heimat gewährt. 

Glücksorte sind rar geworden – so scheint es. Sie zu finden, ist nicht einfach; aber nicht unmöglich! Wir wissen: Türen des Glücks öffnen sich, wenn wir uns vergessen können. Glück erfährt, wer Hoffnung schöpft für sich und andere und auch für eine durch Fanatismus, Rechtsextremismus, Krieg und klimatische Veränderungen bedrohte Welt.

In der biblischen Überlieferung hat das Volk Israel an einem entscheidenden Punkt seiner Geschichte gehört: „Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft“. Diese Zusage, die in der babylonischen Gefangenschaft gehört wurde und mit dem Versprechen der Rückkehr in die Heimat einher ging, war für Israel die große Hoffnung; bedeutete Freiheit.

Gegenwärtig tun uns solche Hoffnungsworte erst recht gut; sie sind Heimat in allem Entwurzeltsein, Halt im bewegten Leben. Die biblischen Erzählungen sind voll davon. Sie gelten auch uns und wir schreiben diese Hoffnungsgeschichten durch unser Leben fort. „Du bist nicht allein“ oder „In mir hast Du jemanden, auf den Du zählen kannst und der Dich nicht ausnutzt“ sind erfahrbare Hoffnungsworte, die für andere Glück bedeuten. 

Da wo ich anderen mit solchen Hoffnungsworten begegne und mich ihnen zuwende geschieht das große Wunder: aus diesem Glück erwächst Dankbarkeit für das eigene Leben. Und über einem solchen Leben liegt nicht nur menschliches Glück, sondern der Segen Gottes. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine glückliche und gesegnete Ferienzeit

Ihr

Walter Hempelmann, Superintendent i. R.