Andacht zum 21. Juli 2024

Es ist Sommer. Und es ist hell. Das tut gut. Und auch wenn wir uns in diesem Sommer mehr Licht und weniger Regen wünschen, ist der Sommer mit seinen langen Tagen wohltuend. Wir profitieren von dem Licht dieser hellen Jahreszeit. Meist ist es nur wenige Stunden am Tag dunkel. Es wird früh hell und das Licht begleitet uns bis in den späten Abend. Im Sommer wird uns besonders bewusst: Wie gut, dass es hell ist. Wie gut, dass es jeden Morgen hell wird. Wie gut, dass die Sonne die Dunkelheit vertreibt.

Das Licht spielt also eine große Rolle in unserem Leben. So auch bei Paulus. Im 5. Kapitel des Epheserbriefes schreibt er: Ihr seid Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts. 

Was bedeutet es, Kinder des Lichts zu sein, im Licht zu leben?

Für Paulus bedeutet es, zu Jesus Christus zu gehören. Menschen werden zu Kindern des Lichts, weil der Weg mit Christus zum Licht führt und sie mit Christus verbunden sind. Sie werden von Gott erstrahlt, so wie der Mond von der Sonne. Der Mond selbst leuchtet nicht. Er erhält sein Licht von der Sonne. Und so strahlt das göttliche Licht auf uns Menschen und macht uns zu Kindern des Lichts, ganz ohne eigenes Zutun. 

Zu den Kindern des Lichts zu gehören ist demnach ein großes und liebevolles Geschenk Gottes. Doch es bringt laut Paulus auch eine verantwortungsvolle Aufgabe mit sich. Er spricht davon, dass Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit die Früchte dieses Lebens im Licht sein sollen. Würde Paulus heute unter uns leben, würde er vielleicht sagen: Deckt auf, wo Menschen einander mit Hass und Gewalt begegnen. Deckt auf, wo Gefühle verletzt und Menschen vorschnell verurteilt werden. Deckt auf, wo Menschen belogen und betrogen werden. Setzt euch ein, damit Menschen in einer hellen Welt leben können, gerecht und in Frieden, freundlich und liebevoll, hilfsbereit und ehrlich, voll Wärme und Licht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine helle und gesegnete Sommerzeit. 

Anne-Kathrin Becker ist Pfarrerin in Steinhagen