Wort zum Ostersonntag, 5. April 2015
Ostern – das Fest der Freude! Ostern ist das älteste und zugleich bedeutendste Fest der Christenheit; denn ohne Kreuzigung und Auferstehung gäbe es den christlichen Glauben nicht. Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden wäre, dann hätten die Jüngerinnen und Jünger sich nicht als seine Anhänger versammelt und auch seine Botschaft nicht weitergetragen. Nun aber ist Jesus Christus auferstanden und hat den Tod überwunden. Darum feiern wir Ostern als das Fest der Freude. Das so genannte Osterlachen ist Ausdruck dieser Freude, und viele Kirchenlieder singen ebenfalls von dieser Freude.
Doch warum finden wir es oft so schwer, die Auferstehung wirklich zu begreifen? Man könnte meinen, dass es den damaligen Menschen leichter fiel, die Auferstehung zu glauben, dass wir heutigen Menschen aber aufgeklärt sind und wissen, dass eine Auferstehung niemals geschehen kann. Doch damit unterschätzen wir die damaligen Menschen. Denn, dass ein Toter nicht wiederkommt, wussten auch unsere Vorfahren nur zu gut. Darum war die Auferstehung auch so unglaublich, darum haben sich die ersten Zeugen auch zunächst gefürchtet. Aber dann hat sich der Glaube an Jesus in die ganze Welt verbreiten können. In der ganzen Welt versammeln sich Menschen unter dem Kreuz von Jesus Christus, das erst durch die Auferstehung zu voller Bedeutung kommt. Karfreitag und Ostern gehören untrennbar zusammen, das eine ist nicht ohne das andere denkbar.
Erst wenn uns klar wird, dass die Auferstehung wirklich auch für uns heute geschehen ist, wird Ostern eine Bedeutung bekommen. Dann wird auch uns klar, dass die Auferstehung Jesu einen Neuanfang bedeuten kann, für uns, hier und heute. Dann wird auch die Osterfreude wiederkehren, selbst nach langer unfassbarer Trauer.
Eigentlich ist es kaum zu glauben, aber es ist wahr: Jesus ist von den Toten auferstanden. Die Bibel schmückt den Osterglauben allerdings nicht weiter besonders aus. „Et resurrexit“ – Er ist auferstanden. Das genügt!
von Jens Weber, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Halle/Westf.