Die Burg Finstergrün im österreichischen Lungau ist das Freizeitheim Nummer eins der Evangelischen Jugend Österreich. Unzählige Kinder-, Konfi- und Jugendgruppen verbringen ihre Freizeiten in dem außergewöhnlichen Freizeitheim, das in gut 1.000 Metern Höhe liegt und von Wäldern und Felsen umgeben ist. Die kleine Evangelische Kirche Österreich mit einem Bevölkerungsanteil von nur 2,9% sucht immer nach Wegen, die Burg in einem guten Zustand zu erhalten. Jedes Jahr gibt es eine lange Liste von Reparatur- und Renovierungsaufgaben, die zu erledigen sind.
Bereits im vergangenen Jahr hat ein Team unserer Kirchengemeinde einen Baueinsatz auf der Burg durchgeführt, auf der unser früherer Kantor Martin Rieker so viele Jahre Kinderchorfreizeiten veranstaltet hat. Auf Einladung des Burgrates fand dieses Jahr eine zweite Baufreizeit auf Burg Finstergrün statt.
Unser 25köpfiges Team bestand aus einer bunten Mischung von Handwerkerinnen und Handwerkern sowie begeisterten Jugendlichen und Erwachsenen, die ihre Ärmel aufkrempelten und Unglaubliches leisteten: Eine verfallene Ruinenmauer wurde unter Anleitung eines ortsansässigen Bauunternehmens fachgerecht restauriert, neue Elektroleitungen unter dem Pflaster des Burghofs verlegt, der Küchenboden erneuert, Wände gestrichen, die Stühle im Rittersaal geleimt und neu lackiert, ein neuer Zaun gesetzt, Sträucher beschnitten, Brennholz gesägt und vieles andere mehr. Angeleitet wurden die Teams der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer durch Maurermeister Johann Passon, Tischler Hans-Georg Hoppe, Zimmermann Benjamin Pohl, Schornsteinfegermeister Bernd Blachetta und den Hobbyhandwerker Lutz Grossmann. Morgens beim Frühstück wurden wie bei den 25 Baufreizeiten zuvor die Aufgaben des Tages vorgestellt, und es bestand die Möglichkeit, immer unterschiedliche handwerkliche Bereiche kennenzulernen.
Für die 25 Helferinnen und Helfer im Alter von 14 bis 69 Jahren war es eine tolle Erfahrung, helfen zu können und zu erleben, was durch gemeinsames Arbeiten möglich ist.
Johanna Pohl und Jörg Mündkemüller versorgten uns täglich mit wunderbaren Mahlzeiten sowie Kaffee und Kuchen, was zur guten Stimmung auf den Baustellen beitrug.
Die Morgenandachten vorm Frühstück und die Abendandachten nach Feierabend in der Burgkapelle wurden ebenfalls von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gestaltet und gaben uns gute Gedanken für die Tage auf der Burg mit auf den Weg.
Ein ganz besonderes Geschenk für uns war der „Kleine Weihnachtsmarkt“ am letzten Abend, mit dem niemand von uns gerechnet hätte. Die tolle Atmosphäre im Burghof, der Punsch und die gerösteten Maronen werden uns sicher immer in Erinnerung bleiben.
Bernd Eimterbäumer