Eine Nachtwanderung, ein Casino-Abend und ein Ausflug nach Warburg gehörten unter anderem zur neuntägigen Freizeit. Aber die Besonderheit für die siebzehn Kinder aus Steinhagen im Kirchberghof in Warburg war eine andere: Täglich haben die 8 bis 16-Jährigen Lieder für ein Musical einstudiert. „Eine Musikfreizeit führen wir jährlich durch, dieses Jahr bestimmt schon zum fünfzehnten Mal“, erklärte die Verantwortliche des Projektes, Kantorin Annette Petrick. Die Leiterin verschiedener Chöre in unterschiedlichen Altersklassen wies auf die intensive Zeit hin und freute sich über die Harmonie während der neun Tage. „Alle haben sich wunderbar eingebracht.“
Vom gelungenen Ergebnis konnten sich Eltern, Geschwister und Interessierte im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Steinhagen und während einer zweiten Vorstellung in der St. Georgskirche Brockhagen überzeugen.
„Abraham – Ich will dich segnen“, ein Musical aus der Feder von Mitarbeiterin Rebecca Rahn, erzählt von Gottes Bund mit Abraham, seiner Reise nach Ägypten und Kanaan, von Lüge und Wahrheit, von Gerechtigkeit und Teilen, von Vertrauen und Lösungen.
Abraham (Rebekka Sundermeier), seine Frau Sarah (Pia Krull) und sein Neffe Lot (Theo Schmees) verlassen ihre Heimat, um der Dürre in der Wüste und einer Hungersnot zu entkommen. Aus Angst gibt er in Ägypten seine Frau als seine Schwester aus. Dass der Pharao (Franziska Wolter) sich in Sarah verliebt – damit hatte wirklich keiner gerechnet. Sie müssen das Land verlassen und ziehen weiter in die Berge. Dort gibt es fortwährend Streit um das Land und Lot soll über eine Aufteilung entscheiden. Seine Wahl fällt auf das fruchtbare Jordantal, Abraham muss weiter in die Berge ziehen. Trotz dieser Ungerechtigkeit befreit Abraham seinen Neffen, als dieser gefangenen genommen wird. Wenig später gibt es wieder Streit, diesmal zwischen Sarah und ihrer Magd Hagar (Klara Wolter). Diese ist schwanger und kommt ihren Verpflichtungen nicht mehr nach. Sie tanzt ihrer Chefin auf der Nase herum. Doch auch dieser Streit wird beigelegt, Hagar bekommt einen Sohn, Ismael, und einige Zeit danach kommt auch Sarahs Sohn Isaak auf die Welt – Vater ist jeweils Abraham. Gott hat all‘ seine Verheißungen erfüllt. Zum schönen Schlussbild versammelten sich alle Mitwirkenden auf der Bühne und sangen „Tragen wir den Segen in die Welt.“
Neben den gelungenen schauspielerischen Leistungen der Kinder gab es viele eingängige vom Chor gesungene Lieder wie „Gott lässt uns nicht allein“, „Wir sind verbunden im Glauben“ oder „Wir haben gesiegt“. Beeindruckend das Solo von Franziska Wolter als selbstbewusster Pharao: „Denn ich regier‘ die Welt!“ Mit Geige, Flöte oder Saxophon wurden verschiedene Songs von den Kindern untermalt. Julian Niederwahrenbrock begleitete die Aufführung am Klavier. Finanzielle Unterstützung erhielt das Projekt von der gemeindeeigenen Helmut- Helling-Stiftung. -dag-