Die Haller Bach-Tage sind das kulturelle Aushängeschild der Stadt – da waren sich alle Teilnehmer des Pressetermins einig, die anlässlich der Programmvorstellung der 61. Ausgabe des Klassik-Festivals zusammengekommen waren. „Es ist ein Leuchtturm in der Region und strahlt in alle Kirchengemeinden aus. Hier kommen Menschen zusammen, um gemeinsam Musik zu machen“, so die stellvertretende Superintendentin, Pfarrerin Birgit Gillmann. Bürgermeister Thomas Tappe hob ebenfalls die Ehrenamtlichen, wie die Mitwirkenden im Bach-Chor, hervor. Sie brächten sich mit zeitintensiver Probenarbeit ein, um Menschen überörtlich zu erreichen. Neben den professionellen, international renommierten, Künstlern und Ensembles würden sie den besonderen Charme dieses Festivals ausmachen.
1945, also genau 80 Jahre vor dem 61. Klassik-Festival, das vom 31. Januar bis zum 16. Februar 2025 stattfindet, endete der zweite Weltkrieg. Unter dem Eindruck der durch einen Bombenhagel der Alliierten zerstörten Stadt Dresden schrieb der damalige Leiter des Dresdner Kreuzchores, Rudolf Mauersberger, eine Motette, die vor dem Abschlusskonzert der Haller Bach-Tage zur Aufführung kommen wird. Friedemann Engelbert möchte mit dem Thema „Musik. Macht. Frieden.“ Optimismus verbreiten. „Als Satz hintereinander gelesen steht er für Hoffnung. So setzen wir mit einem russisch-ukrainischen Orgel-Duo und einem israelisch-iranischen Ensemble Zeichen, etwas miteinander, nicht gegeneinander, zu tun“, lautete sein Statement. Er lädt ein auf eine nachdenkliche, zuversichtliche, heitere, beeindruckende, vielfältige und musikalische Reise zum Frieden.
Das Programm ist gewohnt vielfältig. Da gibt es im Eröffnungskonzert in der St. Johanniskirche am 31. Januar „Bach pur“ mit doppelchörigen Motetten von J. S. Bach, gesungen vom Vokalensemble der Johanniskantorei, unterstützt von Instrumentalsolisten. Einen Tag danach präsentiert das mit einem Echo Klassik prämierte Ensemble Spark mit „Bach-Berio-Beatles“ im Storck Treffpunkt eine Hommage an musikalische Heroen. Drei Friedenskonzerte in der evangelischen und katholischen Kirche schließen sich an.
Als einen der Festival-Höhepunkte darf man sicherlich die „Haller Dreierlei“ – Friedenswege bezeichnen. Drei Konzerte innerhalb von ca. drei Stunden am 8. Februar in der St. Johanniskirche, der Remise sowie der Passage der Kreissparkasse nebst kulinarischen Snacks versprechen einen besonderen musikalischen und literarischen Genuss. Ebenfalls ein Highlight wird es mit dem Lesungskonzert „Leben will ich, leben, leben!“ über die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek mit u. a. der bekannten Schauspielerin Julia Jentsch am 9. Februar in der St. Johanniskirche geben.
Neuland betritt das Klassik-Festival mit einem Filmabend. „Living Bach“ kommt am 13. Februar im Martin-Luther-Haus zur Aufführung – Popcorn und Getränke inklusive. Das Abschlusskonzert am 15. Februar in der St. Johanniskirche und einen Tag danach in der Altstädter Nicolaikirche Bielefeld bringt mit „Ein Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms und „Wie liegt die Stadt so wüst“ des eingangs erwähnten Rudolf Mauersberger große Hoffnungsmusik mit Solisten, einem Orchester und dem Bach-Chor zu Gehör.
Der Vorverkauf hat begonnen. Karten können unter der Telefon-Nr. 05201-183338 oder online unter www.haller-leben.de erworben werden. Hier kann auch das komplette Programm nachgelesen werden. -dag-