Die Kirchen müssen sparen, öffentliche Mittel werden gekürzt. Das ist kein neues Phänomen, wie man am Förderverein Freizeitarbeit aus Werther sehen kann. Vor 25 Jahren gründete sich der Verein, weil es Debatten um öffentliche Mittel gab und die Jugendförderrichtlinien neu verhandelt werden sollten. Vor dem Kreishaus in Gütersloh demonstrierte man gegen geplante Kürzungen und hatte die Sorge, dass in Zukunft sich viele Eltern die Freizeitreisekosten für ihre Kinder nicht mehr leisten können.
Das Thema ist auch heute noch aktuell. Der Förderverein unterstützt jedes Jahr 20 bis 30 Familien, bei denen die finanziellen Mittel knapp sind, um deren Kindern eine Freizeitteilnahme zu ermöglichen. Mal in Form von Zuschüssen, manchmal durch eine komplette Kostenübernahme. „Außerdem springen wir bei unvorhergesehenen Defiziten ein, zum Beispiel als während Corona Ausfallzahlungen getätigt werden mussten oder als im vergangenen Jahr beim gebuchten Freizeitheim ein Wasserschaden auftrat und wir auf ein teureres Haus umbuchen mussten“, erzählt Volker Becker.
Er und Katrin Rothe sind seit der Gründung im Förderverein und engagieren sich im Vorstand. Der Vorstand ist paritätisch mit Vertretern der Kirchengemeinde und des CVJM sowie der Freizeiten selbst besetzt. Zwar hat es immer mal wieder kleine Veränderungen beim Posten des Kassierers oder im Beirat gegeben, die Doppelspitze ist aber unverändert.
Schon 1999 unterschrieb das „Dream Team“ aus Volker Becker (1. Vorsitzender) und Katrin Rothe (2. Vorsitzende) die Einladung zur Gründungsveranstaltung des Fördervereins, noch immer stehen die beiden an der Spitze. „Ab Sommer wird sich das allerdings ändern, da ich als Gemeindepädagoge inzwischen im Ruhestand bin und nun meine Nachfolgerin Julia Möhlmann auch meinen Posten im Förderverein übernehmen soll“, erklärt Volker Becker, der mittlerweile als Presbyter aktiv in der Kirchengemeinde Werther ehrenamtlich mitarbeitet.
Die Anfänge waren vor 25 Jahren nicht einfach, die Satzung laut der beiden Vorsitzenden eine schwere Geburt. Groß war die Sorge, die Mittel würden nicht gleichmäßig auf die unterschiedlichen Angebote aufgeteilt. „Aber es hat niemals deswegen Stress gegeben in all den Jahren, die Sorge war unbegründet“, erinnert sich Katrin Rothe.
Vielen Kindern und Jugendlichen konnte der Verein die Teilnahme an einer Freizeit ermöglichen, die finanzielle Hilfe ist unbürokratisch und funktioniert vor allem auf Vertrauensbasis. „Meist ist es so, dass wir die Familien kennen und wissen, bei wem es schwierig ist, oder es wird uns von anderen berichtet. Manchmal rufen aber auch Eltern an, um ihre Kinder wieder abzumelden, weil es kurzfristig zu einer Arbeitslosigkeit in der Familie gekommen ist und so schnell dann auch keine anderen Zuschüsse wie zum Beispiel ‚Jugend und Teilhabe‘ beantragt werden können. Dann springen wir ein“, sagt Volker Becker.
Auch größere Anschaffungen wie Zelte und Technik oder Transportkosten hat der Verein schon aus seinen Mitteln bezahlt. Die stammen zum einen durch die Beiträge der rund 30 Fördermitglieder sowie von Kirchengemeinde und CVJM, zum anderen aus Spenden zu bestimmten Anlässen oder früher auch Aktionen wie Weihnachtsmarktständen oder Car Wash Tagen. „Und im Rewe und im Speicher hier in Werther hängen neben den Pfandautomaten Spendenkästen, da kann man zugunsten des Fördervereins seinen Pfandbon spenden, das ist für uns auch eine tolle und unkomplizierte Sache“, sagt Katrin Rohde. Jedes Jahr gibt es vier Sommerfreizeiten, für 2025 gibt es noch Restplätze bei den beiden Kinderfreizeiten nach Bornholm und Spiekeroog.
Wer die Arbeit des Vereins unterstützen möchte, kann das mit einer Spende auf das Konto
„Förderverein Freizeitarbeit“
IBAN: DE73 4785 3520 0002 0150 30
BIC: WELADED1WDB
Kreissparkasse Halle-Wiedenbrück.
Alles zur Anmeldung für die Freizeiten und über den Förderverein findet sich auch auf www.freizeiten-werther.de oder bei Volker Becker unter der 05203 88557.