Das musikalische Angebot in HalleWestfalen ist schon recht beachtlich. Vielfältige Konzertveranstaltungen wie unter anderem der Haller Musiksommer der evangelischen und katholischen Kirchen, der Musikherbst, die musikalische Innenstadt, das Konzert der Grundschulen „Halle, wir singen“ bis zum öffentlichen Weihnachtssingen auf dem Ronchin-Platz zeigt die kulturelle Vielfältigkeit auf. Zweifelsohne sind seit sechs Jahrzehnten die Haller Bach-Tage als Klassikfestival der Region die musikalische und die kulturelle Strahlkraft, die der ostwestfälischen Lindenstadt am Rande des Teutoburger Waldes eine überregionale Anerkennung eingebracht hat. Die 61. Bach-Tage beginnen in diesem Jahr am 31. Januar und enden am 16. Februar 2025. Ein zentraler Veranstaltungsort ist die St. Johanniskirche inmitten des Haller Herzens auf dem Kirchplatz.
Knapp drei Wochen danach ist die St. Johanniskirche erneut der Ort eines außergewöhnlichen Klassikkonzerts, bei denen die Frauen sowohl als Komponistinnen, Interpretinnen und Heldinnen der westlichen und sakralen Musik im Mittelpunkt stehen. „Bei meinem Konzert treten aber auch Männer auf“, fügt lachend die Sopranistin Claudia Oddo hinzu, die zugleich auch die künstlerische Leitung des Konzerts >Frau Musica – Klassik ohne Grenzen< innehat. Der Aufführungstermin am 08. März (Beginn 18.30 Uhr) ist zugleich auch der von der UN aufgerufene Internationale Frauentag, der mit entsprechenden Kultur- und Weiterbildungsveranstaltungen seitens der Stadt Halle (Westf.) öffentlichkeitswirksam begangen wird. So dass dieses von Claudia Oddo konzipierte Klassikkonzert bestens in die mit der Stadt Werther in dieser Zeit durchzuführende Gleichstellungswoche passt.
„Wir freuen uns sehr, ein so hochkarätig besetztes Konzert in unserer Stadt durchführen zu können“, so Halles Bürgermeister Thomas Tappe bei der medialen Vorstellung und bedanke sich insbesondere bei der Künstlerin Claudia Oddo, „Danke, denn ohne ihr musikalisches internationale Netzwerk wäre eine derartige Aufführung nicht möglich.“ Für Internationalität stehen an diesem Abend die gebürtige Armenierin und Violinistin Naira Arzumanian, der Italiener Giannino Amore, der sowohl als Dirigent, Klarinettist und Pianist auftritt, und der polnische Pianist Maciej Gabriel Wesolinski. Stimmlich wird den Kirchenraum insbesondere der Bassist Günter Klein - der in Detmold Gesang studiert hat - füllen, der über 40 Jahre hinweg als Christus in Aufführungen von Bachs Johannes- und Matthäuspassion mitgewirkt hat. Über ihn schrieb einmal der Südkurier: „Die schönste Christus-Stimme, die wir je gehört haben.“
Doch das ist bei Günter Klein nur die eine Hälfte seiner beruflichen Karriere. Vor seiner Gesangsausbildung studierte er nach dem Abitur 1968 Naturwissenschaften. Später war er zugleich Bassist und Professor für Umwelt und Gesundheit und nahm führende Rollen bei der WHO sowie bei der United Nations University ein.
Die gebürtige Bielefelderin Claudia Oddo - Tochter italienischer Eltern - war es dann auch, die ihn nach seinem Rückzug aus dem Konzertgeschehen für den Chor Mondo Musica begeistern konnte. „Bei einem unserer Konzerte haben wir zum Schluss das Publikum zum Mitsingen aufgefordert“, so Claudia Oddo, „und da hörte ich seinen wunderbaren Bass, so dass ich ihn sofort für den Chor gewinnen konnte.“ In diesem von ihr 2012 gegründeten Weltfrauenstimmen-Projektchor des Landes NRW, der in Werther beheimatet ist, singt im Übrigen auch die Hallerin Angela Reimers. Sie hatte im Übrigen die Idee zu dem Konzert in Halle und so hat sie letztlich gemeinsam mit Chorleiterin Claudia Oddo dieses >musikalische Frauenprojekt< auf den Weg gebracht.
Die jugendlich-dramatische Sopranistin Claudia Oddo hat sich international als Opern- und Konzertsängerin einen Namen gemacht. Nach ihrem Studium in Italien debütierte sie mit 21 Jahren als Sängerin und es folgte am Teatro Verdi in Busseto ihr Operndebüt in La Traviata unter Leitung von Placido Domingo. Mittlerweile ist die vielseitige Künstlerin auch als Komponistin tätig und einige ihrer Werke werden am 08. März zur Aufführung kommen. Auf dem Programm stehen des Weiteren Melodien von Clara Schumann, Fanny Hensel Mendelssohn, Wolfgang Amadeus Mozart, Gioacchino Rosssini und Guiseppe Verdi.
Das Konzert wird von den Gleichstellungsstellen der Städte Halle (Westf.) und Werther in Zusammenarbeit mit der Musikschule MIZ präsentiert. Der Vorverkauf, der bereits gestartet ist, erfolgt über www.hallewestfalen.de/tickets sowie unter Telefon (05201) 183338 bzw. via E-Mail unter kulturbuero[at]hallewestfalen.de. Für das am 08. März 2025 um 18.30 Uhr beginnende Konzert gibt es Tickets der Kategorie I zum Preis von 24 Euro (Abendkasse 30 Euro) und der Kategorie II zum Preis von 20 Euro (Abendkasse 25 Euro). Schüler, Studenten, Schwerbehinderte sowie Inhaber der Haller Card oder eines Ehrenamtsausweises zahlen die Hälfte.