Am ersten Tag kommen die Besucher noch zögerlich, doch dann bilden sich wieder lange Schlangen am Eingang der Vesperkirche Harsewinkel. Mehr als 30 Personen müssen an einem Abend weggeschickt werden wegen Platzmangels, doch anstatt zu Murren und zu Knurren tragen es alle mit Fassung – und kehren am nächsten Tag zurück, um erneut ihr Glück zu versuchen.
An den insgesamt 7 Tagen der zweiten Auflage der Vesperkirche wurden über 800 Teller mit Speisen ausgegeben und haben die Gastronomen Kai Bergmann, Manuel Yüksel und Georg Rieger zur Freude der Vesperkirchengäste die Kochlöffel geschwungen. Rund 130 Ehrenamtliche haben Abend für Abend den Service übernommen, die Gäste begrüßt, die Jacken entgegengenommen, sie zu den Plätzen geführt und dann die Speisen aufgetischt sowie am Ende abgeräumt, gespült und für den nächsten Tag eingedeckt. „An jedem Abend war die Leidenschaft und der gute Geist der Vesperkirchengemeinschaft spürbar und erfahrbar“, sagt Pfarrer Jörg Eulenstein, der genau wie die anderen Mitglieder des Organisationsteams ein breites Lächeln im Gesicht hat.
Die Vesperkirche macht glücklich, nicht nur die satten und zufriedenen Besucher, sondern auch die Helfer hinter den Kulissen – selbst, wenn sie schmutzige Teller von Essensresten befreien oder Geschirr von der Kirche ins Gemeindehaus tragen. Als Teams waren in diesem Jahr neben der Orgagruppe dabei: Pfarreirat, Kirchenvorstand und Chor Neues Geistliches Liedgut der kath. Pfarrgemeinde, die Stadtverwaltung mit Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide an der Spitze, die Kolpingsfamilie Harsewinkel, das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde und ihre UnterstützerInnen, die ökumenische Pilgergruppe, die Kickergruppe mit ihren Familien sowie zum Abschluss ein Team der Firma CLAAS. „Ohne diese vielen Ehrenamtlichen wäre die Vesperkirche nicht möglich. Ihnen allen gilt großer Dank!“, sagt Jörg Eulenstein.
Zur Vesperkirche gehört aber noch mehr als nur Essen, auch ein Rahmenprogramm hat sich etabliert. Den Abschluss der Vesperkirche gestaltete zum Beispiel der Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde musikalisch mit.
Weitere Höhepunkte im Rahmenproramm waren ein Auftritt des französischen Clowns und Zauberers LIAR, des Chors Takt und Töne, ein Schlagerquiz mit Friederike Hegemann, Tanz mit den Dancing Divas und Sketche mit der kfD Marienfeld.
Außerdem kamen erneut die Barber Angels, Friseurinnen und Friseure, die als Mitglieder des karitativ tätigen Vereins Barber Angels Brotherhood e. V. in ganz Deutschland obdachlosen und bedürftigen Menschen ihre Friseurdienstleistungen kostenlos zur Verfügung stellen. Gleich zwei Bullis mit Gästen des Haller Mittagstisches kamen extra an diesem Tag nach Harsewinkel um das Angebot zu nutzen. Der Mittagstisch bekam auch jeweils die Reste der Vesperkirche von den Gastronomen schockgefroren oder vakuumiert an den einzelnen Tagen zur Weiterverwendung beim wöchentlichen Essenangebot in Halle.
Zudem gab es eine Beratung durch Mitarbeitende der Diakonie an mehreren Tagen, von der Pflege über die Schuldner- und Insolvenzberatung bis zu den Ambulanten Erziehungshilfen und der Familien- und Erziehungsberatungsstelle, an einem gesellte sich auch die Seniorenwohnberatung der AWO hinzu.
Für die Organisatoren hat sich der Aufwand gelohnt, eine Wiederholung im nächsten Jahr ist geplant. „Dank gilt allen Spenderinnen und Spender! So wurde der Grundstock für eine Vesperkirche 2026 gelegt. Aber noch fehlt die zweite Hälfte an Spendenaufkommen für die Realisierung“, sagt Jörg Eulenstein. Insofern ruft das Leitungsteam der Vesperkirche herzlich zu Spenden auf, damit es im nächsten Jahr wieder heißen kann: Vesperkirche Harsewinkel: Essen - Reden - Leben!
Wer die Vesperkirche Harsewinkel mit einer Spende unterstützen möchte, kann dieses gerne auf folgendem Spendenkonto tun:
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Harsewinkel; Sparkasse Gütersloh;
IBAN: DE78 4785 0065 0025 0289 96
Verwendungszweck: Vesperkirche Harsewinkel