Ein Frosch als Dirigent, der beim „Froschkonzert mit Dagobert“ seine Sänger im Takt hüpfen lässt, verschiedene Tiere, die sich beim Titel „Ja, es ist wahr“ die Haare in Form bringen lassen oder „Zwei langen Schlangen“ an den Händen vieler Kinder: das alles war beim Konzert anlässlich des 70-jährigen Kinderchorjubiläums zu sehen. Einfach herrlich anzuschauen, mit welcher Freude der Kinder- sowie der Teeniechor und die Schulkinder der Sing- und Spielkreise sowie der Musikwelt ihre Auftritte unter dem Motto „Tierisches und Menschliches“ absolvierten. Geleitet wurden sie von Friedemann Engelbert und Britta Grabitzky. Titel wie u. a. „Die Bremer Stadtmusikanten“, „You raise me up“, „Das kranke Zebra“ und zwei Segenslieder veranlassten das Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Martin-Luther-Hauses immer wieder zu langanhaltendem Applaus. Als Zugabe sangen alle Chöre gemeinsam mit den Gästen „Singen macht Spaß“ im Kanon.
Gegründet wurde der Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde Halle 1955 vom damaligen Pfarrer Siegfried Domke, in den Folgejahren ausgebaut durch Burghard Schloemann und nach einigen wechselnden Leitern mehr als 30 Jahre von Martin Rieker betreut. Ab 2019 hat Friedemann Engelbert die Leitung übernommen. Er hält die Chorarbeit für eine wichtige und tolle Sache, die – und das sage er aus eigener Erfahrung – für das ganze Leben prägend sein kann.
Achtzehn ehemalige Sängerinnen und Sänger hatten die Einladung angenommen und durften sich aus einer Schatzkiste, die sonst nur den Kindern vorbehalten ist, eine Überraschung herausnehmen. Erika Puhlmann, die kurz nach der Gründung in den Chor eingetreten war, erhielt von Susanne Fillers, Leiterin des Kantoreibüros, Blumen. Über ein Notenbuch durften sich die Mitglieder des Teeniechors Luise, Ann-Sophie und Amy freuen. Sie wurden in den Bach-Chor der Johanniskantorei aufgenommen.
Notenbücher hat auch Kerstin Walkenhorst dabei, „ars musica“ Teil 1 und 2. „Die mussten damals angeschafft werden. 20 Mark haben sie gekostet, eine Menge Geld für unsere Eltern“, erklärt sie. Fast 50 Jahre Sängerin im Chor, schwärmt sie nicht nur von früher. „Hier wird eine tolle Nachwuchsarbeit geleistet!“ Auch ihre zwei Söhne sind Teil der Chorgemeinschaft. Die Verzahnung der Grundschul-Lehrer mit der Musikschule, des Kinderchores sowie der Sing- und Spielkreise sei einmalig. „Musik ist so wichtig. Singen verbindet und schafft Gemeinschaft und auch Frieden.“ -dag-