Sommer, Sonne, Strand und Meer lautete das Motto des Sommerfestes in der Kita Bockhorst. Das Thema hatten sich die Kinder der Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Halle selbst ausgesucht für die besondere Veranstaltung. Denn gleich zwei große Ereignisse gab es zu feiern. Zum einen wurde die Kita 30 Jahre alt – das Silberjubiläum zum 25. musste Pandemiebedingt leider ausfallen, weswegen nun dringend feierlicher Nachholbedarf anstand. Zum anderen geht Christine Mescher nach 28 Jahren als Leitung der Kita in den Ruhestand, was für viele Tränen der Rührung und viel Abschiedsschmerz sorgte.
Gestartet wurde mit einer Andacht mit Pfarrerin Birgit Gillmann und einem Lied für Christine Mescher über ihren fast drei Jahrzehnte überdauernden Einsatz. „Ich freue mich sehr und bin unendlich dankbar über die lange Zeit, die ich diese Kita leiten, entwickeln und weiter mitgestalten konnte“, sagt Christine Mescher. 1997 wechselte sie als Inklusionskraft aus einer Steinhagener Kita in ihre Heimat Bockhorst, wo sie schon nach wenigen Monaten eine Überraschung erwartete. Der damalige Pfarrer Martin Engelbrecht bot ihr die Leitung der Kita an – und Christine Mescher sagte zu.
Beim Fest bedankte sie sich bei den vielen Wegbegleitern, von der Kirchengemeinde über den Trägerverbund für Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Halle bis zu ihren Leitungskolleginnen der anderen Kitas im Verbund, den örtlichen Vereinen, den Eltern und nicht zuletzt bei ihrem Team. „Das war alles nur möglich im Team“, sagt Christine Mescher. „Ihr wart und seid das Herz der Kita, ihr wart immer alle mit dem Herzen dabei“. Mit Lebkuchenherzen bedankte sie sich für die gute Zusammenarbeit bei ihren Kolleginnen und Kollegen.
Viel Dank und viele gute Worte bekam auch die Bockhorsterin selbst mit auf den Weg. „Ratgeberin, Moderatorin, Stilikone, Feuerwehrfrau für brenzlige Situationen, wandelnde Lebensweisheiten-Sammlung mit einem offenen Ohr für alle“, lautete die Beschreibung von Birte Siekendieck, Leiterin der Kita Loxten, über ihre Weggefährtin. Auch als Mitglied der Mitarbeitendenvertretung des Kirchenkreises habe sich Christine Mescher stets engagiert und für andere eingesetzt. „Eine eierlegende Wollmilchsau ist nichts gegen dich“, befanden auch Jeanette Mittermeier, Leiterin Kita Gartenstraße, und Nadja Schmidt, Leiterin der Kita Oesterweg.
Bürgermeister Michael Meyer-Herrmann, der als Dorfkind selbst noch nicht in den Genuss einer eigenen Kita kam, bezeichnete den Bau der Kita vor 30 Jahren als „Quantensprung“. Unter Christine Mescher habe sich die Einrichtung zudem toll weiterentwickelt und sei gewachsen.
„Ohne dieses große Engagement und die enge Verbundenheit zur Einrichtung wäre vieles nicht möglich gewesen“, sagt auch Geschäftsführer Sven Borgsen vom Trägerverbund des Kirchenkreises Halle lobend über Christine Mescher und ihr Team. „Heute ist ein Tag mit gemischten Gefühlen: wir verabschieden eine starke Leitungspersönlichkeit und wir freuen uns auf das, was kommt“.
Kommen wird zum 1. August nämlich Maren Becker als Nachfolgerin für Christine Mescher. Obwohl Kommen das falsche Wort an dieser Stelle ist: die 33-Jährige ist bereits seit 2016 in der Kita Bockhorst beschäftigt und konnte sich langfristig auf ihre neue Aufgabe vorbereiten, zu der ihr Christine Mescher beim Fest symbolisch den Staffelstab übergab. Das ging nach den Reden erst richtig los, an vielen Stationen konnten Klein und Groß ihre Geschicklichkeit, ihr sportliches Talent und ihre Kreativität ausleben. Und Geschenke gab es nicht nur für Christine Mescher zum Abschied, sondern auch für die Kita zum 30-Jährigen: der Heimatverein überreichte der Einrichtung das Preisgeld von 1000 Euro, das Bockhorst als Sonderpreis im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bekommen hat und die Firma RT Lasertechnik spendierte zwei große Lautsprecher.