Der ehemalige Deutschlehrer hat den Kreis auf Anregung von Superintendent Walter Hempelmann ins Leben gerufen. „Der Superintendent war der Meinung, wir brauchen etwas für ältere Leute“, erinnert sich Weyer. Es sollte ein Kreis sein, der sich vormittags trifft, für Frauen und Männer gleichermaßen offen und interessant und anregend ist und der sich auch mit Glaubensthemen beschäftigt. So sei die Idee zum „Arbeitskreis Literatur und Glauben“ entstanden. Eine feste Mitgliedschaft gibt es nicht, aber die meisten kommen regelmäßig zu den monatlichen Treffen.
In fröhlicher Runde diskutieren die Literaturbegeisterten ernste und heitere deutsche und internationale Literatur. An diesem Vormittag ging es um das Thema „Satire“. (Fotos: fra)
„Wir haben hier die Klassiker von Goethe, Schiller und Lessing gelesen, aber auch Tolstoi und Dostojewski“, zählt Anni Kreiner auf. Sie kommt gerne zu den Treffen, weil „der Kreis sehr offen ist.“ Auch modernere deutsche Literatur von Heinrich Böll oder Christa Wolf standen schon auf dem Programm. Voraussetzung für eine Teilnahme ist die Lektüre der Werke vor dem Treffen.
Dieter Weyer leitet den Arbeitskreis „Literatur und Glauben“ seit 15 Jahren.
Etwa eine Woche vorher deponiert Dieter Weyer Kopien der Texte oder die Literaturliste für das nächste Treffen im Gemeindebüro der Haller Kirchengemeinde. „Manchmal lesen wir kurze Texte, die man an einem Morgen lesen und diskutieren kann“, erläutert Weyer. „Für Minna von Barnhelm zum Beispiel haben wir uns natürlich mehr Zeit gelassen“, fügt er schmunzelnd an. Grundsätzlich entstehen während der Treffen spannende und kontroverse Diskussionen über Inhalte, Interpretationen und Aussagen der Autorinnen und Autoren.
Der „Arbeitskreis Literatur und Glauben“ trifft sich immer am zweiten Mittwoch im Monat um 9.30 Uhr im Café Gegenüber an der St. Johanniskirche in Halle. Informationen bei Dieter Weyer, Telefon: (0 52 01) 97 90. (fra)