WERTHER – Es ist das 24. Buch, das der heute 85jährige Walter Moritz, Pfarrer i.R., verfasst hat. Entstanden sind sie alle seit seiner Zeit als Missionar in Namibia, vor allem aber während seines Ruhestandes, der 1995 begann. Er beschäftigt sich in allen 24 mit seinen Erlebnissen in der Mission in Afrika, aber auch mit Mission im weitesten Sinn, Mission im In- und Ausland. Sein neustes trägt den Titel „Die Ravensberger Erweckungsbewegung und die Rheinische Mission“.
Darin berichtet er von der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert, die auch in den Gemeinden der Kreise Gütersloh, Halle und Herford starken Zuspruch fand. Auf dem Gebiet des heutigen Kirchenkreises Herford prägt sie bis heute die Gemeinden genauso wie die Kirchengemeinden in weiteren Teilen Ostwestfalen-Lippes, entlang des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges. Das Ravensberger Land ist nicht ohne Grund Namensgeber der Bewegung. Aber Mission an sich ist noch viel älter: „Wenn wir über Mission reden, so blicken wir auf mindestens 1.000 Jahre zurück. Wir könnten sogar noch früher bei Karl dem Großen anfangen«, sagt Moritz, der als Pfarrer im Ruhestand im Werther lebt und nach der Zeit in Südafrika und Namibia 23 Jahre lange in Spenge gewirkt hat.
Die Erweckungsbewegung fand im Ravensberger Land zahlreiche Anhänger, die, um den wahren, christlichen Glauben zu verbreiten, auch weite Wege zurücklegten. Grund für die Verbreitung ihrer Werte war unter anderem „übermäßiger Alkoholkonsum. Und in den Kirchen wurde zu weltlich gepredigt“, beschreibt der ehemalige Synodalbeauftragte für die Mission im Kirchenkreis Herford. Themen seien z.B. das Frühaufstehen oder Gespensterfurcht gewesen.
Erste Missionare hatten Anfang des 18. Jahrhunderts die Menschen im Ravensberger Land aufgerüttelt. Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine seien viele gewesen. Ein wichtiger Vertreter der Erweckungsbewegung aus der Region war der in Hille geborene, von der Herrnhuter Brüdergemeine inspirierte Johann Heinrich Volkening. Er war in Gütersloh und Bielefeld als Gemeindepfarrer tätig und füllte mit seinen aufrüttelnden Predigten die Kirchen in der ländlichen Region.
Für das Buch greift Walter Moritz auf eigenes Wissen zurück. Das Thema Mission und das Leben von Missionaren interessieren ihn seit seiner Jugend in der Bielefelder Paulus-Kirchengemeinde. Seine Ausbildung zum und seine Tätigkeit als Missionar haben diese Kenntnisse vertieft. Außerdem hat er nie aufgehört, weiter zu forschen und sich auch mit dem Wandel von der klassischen Mission zum partnerschaftlichen Umgang miteinander zu beschäftigen.
Das nun veröffentlichte Buch geht auf einen Vortrag zurück, den er anlässlich der 1.000-Jahr-Feier Werthers gehalten hatte.
Das Werk ist erhältlich in der Buchhandlung Lesezeichen, der Bücherstube Elsner in Halle, bei Nottelmann in Spenge und unter 05203/ 3197 bei Moritz persönlich, kann aber bei allen Buchhandlungen bestellt werden, ISBN: 9783746717203. Es kostet 12 Euro. (fra)