HALLE – Ihre prägende Hand ist in der Kita Regenbogen überall zu spüren: Der Name sowie die Um- und Anbauten der vergangenen Jahre tragen die gestaltende Handschrift von Gabriele Pritchard. Am 1. August 1973 kam sie im Anerkennungsjahr in den Kindergarten, der damals noch Wischkamp hieß. Und sie ist bis jetzt – am 31. Juli war ihr letzter Arbeitstag – hier geblieben, seit 1. August 1983 als Leitung. In all den 45 Jahren war „Gabi“, wie selbst die Kinder sie rufen, der „Gute Geist“ der Einrichtung.
„Mit ihrem Sinn für das Schöne und durch ihre offene, herzliche Art hat Gabi Pritchard die Kita am Wischkamp entscheidend geprägt“, fasste es Pfarrer Nikolai Hamilton in seiner Dankesrede zusammen. Mit zahlreichen Freunden, Ehemaligen und Wegbegleitern verabschiedete er mit einem festlich-fröhlichen Gottesdienst und beim anschließenden Empfang im Martin-Luther-Haus die 63-Jährige in den Ruhestand.
Gabi Pritchard blickt auf eine erfüllte Zeit in der Kita Regenbogen zurück und erinnert sich, „Zusammen mit meiner Schulkollegin Ingrid Raschke absolvierte ich ab 1. August 1973 mein Anerkennungsjahr im Kindergarten Wischkamp.“ Und blieb sie insgesamt 45 Jahre. Zunächst für neun Jahre als Erzieherin, 1983 wurde sie Leiterin der Einrichtung. „Es war eine meiner ersten Taten, einen neuen Namen zu finden“, erinnert sie sich. Viele weitere Taten zum Wohle der Kinder und Eltern folgten.
Zahlreiche Um- und Anbauten fanden in all den Jahren statt, z.B. der Umbau für die U3-Kinder sowie in jüngster Zeit die Errichtung des Kinderrestaurants Arche. Eingeführt hat sie außerdem flexiblen Essenszeiten für die Kinder. An all dem merkt man, wie viel Spaß ihr Planen und Veränderungen gemacht haben. Das wird sich auch in ihrem Ruhestand fortsetzen. Denn für den ist nach einer Reise nach Juist sofort die Renovierung des heimischen Wohnzimmers angesagt. „Gabi Pritchard hat immer viel Geschmack bewiesen und durch Kleinigkeiten, wie eine Deko-Leiste, einen großen Unterschied gemacht“, weißt Nikolai Hamilton auf eine ihrer vielen Begabungen hin. Geachtete hat sie außerdem auf eine gute Zusammenarbeit von Kindern, Erzieherinnen und Eltern.
„Dieser Kontakt mit vielen Menschen hat mich immer angeregt“, betont die Erzieherin. Dass ihre freundliche, zugewandte und aufmerksame Art von vielen geschätzt wird, zeigte sich dann im Laufe der vielen Grußworte und Dankesreden im Martin-Luther-Haus. „Ihre“ Kinder sagen für sie, alle elf Mitarbeiterinnen überraschten sie mit einen Gedicht. Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann outete sich als frühere Kollegin in Sachen Erziehung. Eine Delegation der anderen Kita-Leiterinnen war anwesend und Marlene Ens, Fachberaterin für Kitas im Kirchenkreis, sprach sowohl für den Kirchenkreis als auch für die Leitungskolleginnen. Das Haller Presbyterium bedankte sich ebenfalls herzlich. An Geschenken fehlte es nicht, dazu gehörten ein dickes Lebkuchenherz und ein Bild der Haller Künstlerin Katrin Boidol, es zeigt einen Engel in regenbogenfarbigem Herz.
„Die Kita hat mir mein Leben gerettet“, bedankte sich Gabi Pritchard schließlich bei allen für Unterstützung in schweren Zeiten, vor allem während ihrer Krebserkrankung habe sie viel Zuwendung erfahren. Jetzt freut sie sich nicht nur auf mehr Zeit mit Ehemann Terry. Sie übergibt „die beste Kita der Welt“ einerseits schweren Herzens andererseits auch sehr froh über die Wahl des Presbyteriums an Nadine Schech. Die 37-Jährige hat schon ihre eigenen drei Kinder in die Einrichtung gebracht. (fra)