HALLE – Mit seinem kurzweiligen und bisweilen satirischen Vortrag „Aus zwei mach drei - Wenn aus Paaren Eltern werden“ rundete der Psychologe Björn Süfke (Bielefeld) die Feiern zum 40. Geburtstag der FEB und zum 25jährigen Jubiläum der Schwangeren(Konflikt)Beratung ab. Mit Anekdoten und Problembefunden, scheinbar aus dem eigenen Leben, gewürzt, führte Süfke in die komplizierte Welt der Beziehung zwischen Mann und Frau als Eltern ein.
Immer wieder aber weitete er auch den Blick auf die angenehmen Seiten des Lebens als Paar und Eltern, z.B.: machte er Schluss mit dem negativen Blick auf die Feststellung, Eltern müssten auf sehr viel verzichten. „Stimmt“, so Süfke, „aber warum ist das ein Problem? Verzicht ist doch integraler Bestandteil des ganzen Lebens.“ Eine weitere These hatte er im Gepäck: „Elternpaare verbringen nicht weniger Zeit miteinander, die Zeit wird durch Familie nur anders verbraucht.“ Dass man viel Zeit Seite an Seite bei der Erziehung verbringe, könne doch auch sehr befriedigend sein. Er rief auch dazu auf, für Probleme, z.B. mit der Sexualität, nach den „richtigen Ursachen“ zu forschen, und nicht sofort ein Defizit bei sich zu suchen.
Als größtes Problem macht er mangelnde Kommunikations- und Konfliktfähigkeit aus. „Daran scheitern die meisten Paare“, stellte er fest. Sein Lösungsvorschlag lautete, Elternschaft müsse auf Augenhöhe gelebt werden. Das bedeute: Männer und Frauen seien nicht nur gleichberechtigt, sondern auch gleichbefähigt bei der Kindererziehung und -betreuung. Und er riet den Männern, sich nicht vorschnell vor der vermeidlich höheren Kompetenz der Frauen z.B. im Trösten zurückzuziehen, sondern die eigene Kompetenz anzusprechen und zu leben.
Am Ende warnt Björn Süfke Eltern vor dem Triple-Stress: der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und allen Hobbies. Man müsse nicht alles, was man vor der Elternschaft gern getan habe, mit gleicher Intensität weitermachen. Andere Schwerpunkte würden sich ergeben, ist sich der dreifache Familienvater sicher. (fra)