HALLE – Kirchenmusikdirektor Martin Rieker folgte vor 30 Jahren dem Initiator der Haller Bach-Tage, Professor Bernhard Schloemann, und ist seitdem der künstlerische Leiter dieses über die Region hinaus bekannten Klassikfestivals. In diesem Jahr zeichnet er zum letzten Mal für die Haller Bach-Tage verantwortlich, denn: Im April 2019 wird er in den Ruhestand gehen.
Es wäre nicht leicht für ihn gewesen, seine letzten Haller Bach-Tage zu organisieren, so Martin Rieker. Er habe das Gefühl gehabt, dass ein besonderer ‚Knaller‘ dabei sein müsse, bis er festgestellt habe, dass Bach an sich ein ‚Knaller‘ sei. Das Motto sei eine Weiterführung des Themas von 2018 („Wege nach Innen“). Die Idee sei ihm beim Radfahren gekommen. Alte und neue Musik würden die Bach-Tage, die vom 25. Januar bis zum 10. Februar 2019 stattfinden, prägen. Martin Rieker, der von sich behauptet, ohne Bach nicht leben zu können, bietet in Zusammenarbeit mit Steffi Ford von der Firma August Storck KG, die die Haller Bach-Tage stets unterstützen, die Möglichkeit, ein jüngeres Publikum mit Spaß und Freude an die klassische Musik heranzuführen. So wird mit Nemanja Radulovic ein Bekannter des Vorjahres im Storck Treffpunkt seine Aufwartung machen. Der rumänische Geiger wird mit den jungen Stars Andreas Ottensamer (Klarinette) und Ksenija Sidorova (Akkordeon) mit der Sorirée Balkanisch den Abend zu einem Feuerwerk der Klänge und Farben erstrahlen lassen.
Das Eröffnungskonzert, in dem neben Martin Rieker an der Orgel der in Halle geborene und inzwischen als Solo-Trompeter der Staatskapelle Weimar agierende Rupprecht Johannes Drees zu hören sein wird, das Chorkonzert ‚Johannes-Passion‘, die beiden Orchesterkonzerte mit dem Pianisten Yorck Kronenberg sowie die Matinee mit dem Ligna-Quartett sind nur einige der zahlreichen Höhepunkte des Klassikfestivals. Nicht zu überbieten sei für Martin Rieker die ‚h-Moll-Messe‘ von J. S. Bach, die den Abschluss der Bach-Tage bildet. Gespannt darf man auf eine ganz neue Rolle sein, die der Kirchenmusikdirektor für sich entdeckt hat: beim Festgottesdienst wird er die Predigt halten und über den ‚brennenden Dornbusch‘ sprechen. „Nach 30 Jahren wollte ich nicht nur von unten nach oben schauen, sondern auch einmal von oben nach unten“, so der in Heilbronn geborene Martin Rieker in seiner humorigen Art.
Wie wichtig der Lindenstadt die Haller Bach-Tage sind, zeige sich darin, dass in dieser Zeit keine Sitzungen stattfänden, so Susanne Debour vom Kulturbüro der Stadt. Seit 13 Jahren werden Skulpturen unterschiedlicher Künstler passend zu den Themen der Haller Bach-Tage angefertigt und im Skulpturenpark auf dem Alten Friedhof ausgestellt. In diesem Jahr erfüllt die Stadt mit dem 14. Werk dem Kirchenmusikdirektor einen Wunsch: Shahid Alam hat einen Metall-Notenständer geschaffen, auf dem in lateinischer und arabischer Schrift kalligraphisch gestaltet die Friedensbotschaft ‚Dona nobis pacem‘ steht.
Karten gibt es im Vorverkauf beim Kulturbüro der Stadt Halle, Telefon 05201-183 164 oder per Mail: kulturbuero@hallewestfalen.de. (-dag-)