Weßling berichtete den aktiven Pfarrerinnen, Pfarrern und den Ruheständlern von der schwierigen Situation, mit der sich die Landwirtschaft seit Jahren auseinander zu setzen habe. Er belegte dies mit eindrücklichen Zahlen: So sank in der Region Halle die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 1987 bis 2010 von rund 4.000 auf 1.026. Durch die derzeit geltenden Rahmenbedingungen bewege sich ein Bauernhof im Vollerwerb in riesigen Wachstumssprüngen weg vom Bauernhofidyll hin zum mittelständischen Kleinbetrieb. Eine rasante Entwicklung finde statt, die viele Auswirkungen habe, so der Referent: auf die traditionelle bäuerliche Familienstruktur, auf die Größe der Ackerflächen, auf die Anzahl der gehaltenen Tiere sowie Art der Tierhaltung.
Beatrix Eulenstein und Walter Hempelmann (rechts) begrüßten den Gast der Pfarrkonferenz, Arnold Weßling, im Gemeindehaus Bokel. (Foto: JE)
Der Lauf der schwerwiegenden Veränderungen sei kaum zu stoppen. Umso wichtiger sei es, sich die Zeit zu nehmen, um die bereits eingetretenen Veränderungen wahrzunehmen, forderte Weßling. Es müsse nachgedacht, hinterfragt, überlegt werden, wo um der Menschen und um der ganzen Schöpfung Willen reagiert werden müsse.
Die Zeit zum gemeinsamen Gespräch zwischen „Landwirtschaft und Kirche“ war nur ein erster Schritt in diese Richtung, weitere sollen folgen. „In dieser Region sind wir unter Gottes Schirm miteinander verbunden“, betonte abschließend Beatrix Eulenstein, Pfarrerin für sozial-diakonische Aufgaben. Walter Hempelmann, Superintendent des Kirchenkreises Halle, bedankte sich im Namen der Pfarrkonferenz bei Arnold Weßling für seine eindrücklichen Worte mit dem blauen Regenschirm des Kreiskirchentages Halle 2011. (BE)