Das Motiv unseres diesjährigen Weihnachtsgrußes stammt aus unserer argentinischen Partnerkirche am Rio de la Plata. Die Krippendarstellung, die man auch als eine „Krippe to go“ betiteln könnte, wird im Chaco, im westlichen Teil Paraguays, aus dem Holz der Palo Santo Bäume geschnitzt. Es ist vorwiegend die arme, indigene Bevölkerung, die diese Krippen von Hand schnitzt und sie in der Stadt verkauft, um den Lebensunterhalt zu sichern.
„Sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“, so heißt es begründend in der Weihnachtsbotschaft, wenn von der Krippe gesprochen wird. Ein Futtertrog war es wohl, in den Maria und Josef das neugeborene Kind legten.
Die Menschwerdung Gottes in Jesus lässt sich kaum deutlicher formulieren. Von Menschen angefertigt, denen die Lebensgrundlage mehr und mehr geraubt wird, ist diese Krippe Sinnbild für das Geschehen an Weihnachten.
Gott kommt verwechselbar in unser menschliches Dasein und solidarisiert sich mit uns Menschen, besonders mit denjenigen, die keinen Raum bei uns finden. Arm und oft genug ihres Landes vertrieben, finden diese Menschen in der Weihnachtsbotschaft eine offene Tür. In dieser Randnotiz der Weihnachtsgeschichte ist das ganze Geheimnis der Weihnacht verborgen zu finden.
Wenn dieser Gott sich in Jesus so mit uns solidarisiert, ist das allemal Aufforderung an uns, auch menschlich zu handeln. Die, die sonst vertrieben werden und keinen Raum anderswo haben, sind umso mehr ansprechbar für die Weihnachtsbotschaft, die Zukunft und Hoffnung ihnen und uns allen gibt.
Von solcher Hoffnung war auch das vergangene Jahr getragen.
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Ihr Walter Hempelmann
(Superintendent)