WERTHER – Zu einem Abschied vom Geist der Furcht und der zurückblickenden Verzagtheit, zu mehr Mut zum und im Wandel rief Walter Hempelmann bei der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Halle auf. Der Superintendent legte in seinem Bericht den Schwerpunkt auf die Situation der Kirche in der Corona-Krise. Vieles habe man absagen, verschieben oder in alternativer Form durchführen müssen. Auch die Kreissynode selbst wurde verschoben.
„Das Virus hat ein Gottesprädikat, es ist allgegenwärtig. Der Mensch, für den alles machbar, planbar und steuerbar zu sein schien, wurde eines besseren belehrt“, sagt Hempelmann. Umso beeindruckender sei, wie die Gemeinden auf die veränderte Situation reagiert haben. Schnell wurden neue Formen des Miteinanders gefunden mit Podcasts, Youtube Videos, Video- und Telefonkonferenzen oder online gestreamten Gottesdiensten. Umarmungen, Singen und auch der Friedensgruß seien aber nicht auf Dauer digital ersetzbar: „Kirche lebt von der Gemeinschaft, von der Begegnung.“
Da ein Ende der Pandemie aber noch nicht absehbar ist, könne man auch die Auswirkungen noch nicht absehen und die finanziellen Folgen noch nicht ausloten. Finanziell sei der Kirchenkreis aber wohl mit nur „einer Delle“ davon gekommen, auch wenn sich momentan noch keine exakten Zahlen nennen lassen.
Neben der Pandemie gibt es aber noch weitere Themen, die die Kreissynode bei ihrer Sitzung in Werther beschäftigten.
Das gemeinsame Evangelische Kreiskirchenamt (EKKA), insbesondere die Abstimmung von Prozessen innerhalb des EKKA sowie zwischen dem EKKA und den Kirchengemeinden bedürfen einer Optimierung. Auch die Synodalen berichteten von Problemen mit der Verwaltung und Schwierigkeiten mit zu viel Bürokratie.
Auch die weiter sinkenden Gemeindegliederzahlen waren Thema bei der Synode, wo der Wunsch nach neuen Möglichkeiten diesen entgegen zu wirken, laut wurde. In Bezug auf die Corona-Pandemie wurden auch Fragen zur Durchführung des Abendmahls, der Zukunft der Kinder- und Jugendfreizeiten und der digitalen Grundausstattung der Gemeinden diskutiert.
Die 61 Mitglieder der Kreissynode wählten zudem Annette Petrick zur Kreiskantorin und Ursula Schmolke zu ihrer Stellvertreterin.
Pfarrerin Silvia Schultz (Borgholzhausen), Dieter Hagemeyer (Halle) und Klaus Härtner (Bockhorst) wurden zudem aus dem Kreissynodalvorstand verabschiedet. Als neue Mitglieder wurden im Gremium Edeltraud Schlüter (Halle), Uta Ahnen (Borgholzhausen) und Pfarrerin Birgit Gillmann (Bockhorst) begrüßt. pan