Das Projekt mit dem Titel „Gegen die Schwerkraft“ ist möglich durch die finanzielle Unter-stützung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe und des Kreises Gütersloh. „Jugendliche ermöglichen anderen Jugendlichen mit und ohne Handikap Wege nach oben in die Baumkro-nen“, stellt Markus Kasper, Teamleiter der Villa, das Konzept vor. Mit den Schülerinnen und Schüler der Kletter-AG der August-Claas-Schule in Harsewinkel entwickelte und baute das „Villa“-Team einige Seilgartenelemente. Seit 2011 besuchen sie damit Schulen wie die Pestalozzi-Förderschule in Gütersloh. Außerdem wurde dieses Angebot auch im Stadteilpark Rövekamp in Harsewinkel gemacht. Dort nahmen einzelne junge Menschen mit Handikap an der Aktion teil. „Die Freude dieser Teilnehmer ermutigte uns, diesen Weg weiter zu gehen“, sagt Kasper.
Sorgfältig werden Helme angepasst und Gurte anlegt. Foto: Die Villa
So ermutig packte das Team also seine Sachen und besuchte die Michaelis-Schule, eine Schule für junge Menschen mit geistigen Behinderungen. Schon auf der Hinfahrt dachte die Mit-glieder der Kletter-AG darüber nach, wie sie auf die Jugendlichen mit Handikap eingehen sollten. Sie fragten unter anderem: „Woran merken wir überhaupt, wie es einem da oben geht?“
Die ersten Kontakte zu den Michaelisschülern, die neugierig die Montagearbeiten beobachte-ten, schaffte etwas Sicherheit. „Aber dadurch tauchten neue Fragen auf“, erinnert sich Markus Kasper. Denn das Villa-Team kannte sich mit der Lebens- und Schulwelt der gehandikapten Schülerinnen und Schüler nicht aus. Im Zusammensein aber machten sie die Erfahrung, dass jeder Handikaps hat – bei einigen Menschen sind sie sichtbar, bei anderen nicht. Am Tag der Aktion selbst zogen alle zusammen Einzelne im Rolli in die Höhe und brachten ihn in Schau-kelbewegung. So auch einen Schwerstmehrfach-behinderten, der die Mühen mit Glückslauten belohnte.
„Die AG-Schüler wurden sensibel für die Bedürfnisse der Teilnehmer“, betont Markus Kas-per. „Ich erlebte alle als sehr aufmerksam, behutsam und konzentriert.“ Und die Michaelis-schüler waren begeistert dabei. „Der Tag war für alle ein besonderes Erlebnis.“
Die Aktion „Gegen die Schwerkraft“ war, so Kasper, ein erster Schritt in der Inklusion-Arbeit. Wichtig war allen das behutsame Aufeinander zugehen , das Achtsam werden gegen-über dem anderen und der respektvolle Umgang miteinander.
Wer diese Aktion in seiner Schule/Einrichtung anbieten möchte, kann sich an Markus Kasper, Jugendhaus "Die Villa", Telefon: 0 52 47 - 27 83, wenden.