In sozialen Medien, in der Presse und zuletzt sogar im Fernsehen verbreitet sich die Geschichte von Feelia Blume rasant. Die Fünfjährige ist am Myelodysplastischen Syndrom (MDS) erkrankt, , einer Erkrankung des blutbildenden Systems und Vorstufe zur Leukämie. Nur eine Knochenmark-Spende kann der kleinen Steinhagenerin langfristig Besserung verschaffen, weswegen die Familie derzeit nach einem Spender sucht.
Bis zu ihrer Erkrankung ging Feelia regelmäßig in die Steinhagener KiTa Arche Noah. Auch die Kinder und das Personal der Tageseinrichtung im Trägerverbund des Kirchenkreises Halle sorgen sich um sie und möchten ihr helfen.
Auch wenn durch die Corona-Pandemie viele Kinder zeitweise nicht in die KiTa kamen, ist doch schnell aufgefallen, dass Feelia besonders lange fehlt. „Die Kinder haben angefangen zu fragen, wann sie wieder kommt und wir haben ihnen dann erzählt, dass sie krank ist. Aber die meisten geben sich mit so einer Antwort nicht zufrieden“, berichtet Rita Ratuschnij. Die Erzieherin und ihre Kolleginnen haben sich viel Zeit genommen um diese besondere Situation mit den Kindern aufzuarbeiten. Sie haben den Kindern den Weg überlassen, über den sie sich dem Thema nähern wollten und schnell gemerkt: es geht um Gefühle. Wie ist es, wenn man krank ist und was ist der Unterschied zwischen einem Schnupfen oder Bauchschmerzen, also Krankheiten, von denen man sich schnell erholt, und einer langwierigen Erkrankung wie bei Feelia? Vor allem die neun Kinder, die im Sommer mit Feelia eingeschult würden, haben sich viele Gedanken gemacht. Angst war dabei eines der Hauptthemen, die eigene Angst, aber auch die von Feelia. Wichtig war den Mitarbeitern vor allem, den Kindern zu vermitteln: Angst zu haben ist völlig in Ordnung.
Regelmäßig beten die Kinder auch eigene Gebete für Feelia und zünden eine Kerze für sie an. „Es wurde darüber nachgedacht, was wir jetzt für Feelia machen können, da sie jetzt ohne Freunde alleine im Krankenhaus liegen muss während der Behandlungen und bestimmt ganz traurig ist“, erzählt Rita Ratuschnij. Ein einfaches „Gute Besserung“ wollten die Kinder ihr nicht wünschen, denn eine schnelle Besserung, haben die Kinder verstanden, gibt es leider momentan nicht. „Wir wünschen ihr, dass ihr Arzt ganz cool ist“ meint einer der Jungen aus ihrer Gruppe.
Und vor allem wünschen alle ihr ein paar heitere Momente: „Wir möchten, dass sie ganz viel lacht“. Damit die 5-Jährige dass kann, haben ihre KiTa-Freunde ihr ein Fotoalbum gebastelt. Auf den Bildern machen die Kinder viel Quatsch und ziehen Grimassen. Auch regelmäßige Anrufe, WhatsApp Nachrichten und ein Besuch sind geplant, bei dem Feelia dann vom Balkon allen Kindern zuwinken kann, wenn es ihr gut genug geht. „Wir haben viel Kontakt mit ihrer Familie, die waren auch vorher schon sehr engagiert in der KiTa. Manchmal kommen sie mit Feelia spontan vorbei auf einem Spaziergang oder sie informieren uns telefonisch über Neuigkeiten“, berichtet Rita Ratuschnij.
Besonders stolz ist Feelia auf ihr Fenster. Denn das zur Straße hinausgehende Fenster der Einrichtung ist mit „Herzen für Feelia“ voll geklebt, die die Kinder für sie gebastelt haben. Und auch die Erwachsenen unterstützen die Familie. Zum Beispiel mit der Sammlung von Zahnbürsten. „Die wenigsten wissen, dass man bei einer Chemotherapie eine Zahnbürste nur einmal benutzen darf und dann wegwerfen muss, das geht auf die Dauer auch ins Geld“, weiß Ratuschnij, die begeistert ist über die Anteilnahme der Eltern.
Wer Feelia helfen möchte kann sich unter www.dkms.de/fee als Stammzellenspender bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen.