Manch ein Ostwestfale hat in seiner Schul- oder Konfirmandenzeit schon unter dem großen orangenen Zirkuszelt auf der Terrasse des Waldheim Häger verbracht und eine herrliche Zeit inmitten der Natur verbracht. Seit 1963 existiert das Freizeitheim und wurde im Laufe der Zeit dank An- und Umbau zu einem beliebten Treff. Doch mittlerweile ist die Einrichtung des CVJM Waldheim Häger e.V. etwas in die Jahre gekommen und braucht mehr als einen kleinen Anstrich.
Das Haus wird ganzjährig von Kinder- und Jugendgruppen, Familienfreizeiten und Studienseminaren, überwiegend in Selbstversorgung, genutzt. Die Wasserversorgung erfolgte lange Zeit aus zwei Hausbrunnen, die zuletzt vor allem in den Sommermonaten knapp wurden. Um Trinkwasserqualität und –quantität langfristig zu sichern wurde in diesem Jahr eine neue, etwa 250 Meter lange Trinkwasserleitung gebaut. Die Gesamtkosten von 20.000 Euro konnte der Verein trotz Zuschüssen des Kreises Gütersloh und der Stadt Werther nur schwer aufbringen.
Denn auch das Waldheim war Opfer der Corona-Pandemie, ein Jahr lang konnten keine Gruppen beherbergt werden und die Einnahmen blieben aus. Hausleiterin Sabine Runde und Mitarbeiterin Bettina Großegödinghaus mussten in Kurzarbeit, der Betrieb stand still. Und von den Rücklagen des Vereins wurden schon 2016 Duschen und WCs mit Eigenmitteln in Höhe von 50.000 Euro saniert und umgebaut. „Wir hatten lange Zeit eine sehr konservative Buchführung und deshalb ein kleines Polster, das hat uns über die Pandemie gerettet“, sagt Reinhard Kreft augenzwinkernd. Der 1. Vorsitzende des CVJM Waldheim e.V. kann wieder lachen, weil sich die Lage jetzt merklich entspannt. Bis November ist das Haus ausgebucht, die Besucher kehren zurück.
Das ändert aber nichts an den noch anstehenden Sanierungsarbeiten, als nächstes sollen die Fenster nach 40 Jahren erstmals erneuert werden.
Deshalb freuen sich die Vereinsmitglieder auch sehr über die Spende des CVJM Kreisverbands Teuto Ems e.V.. Mit einem Scheck in Höhe von 3000 Euro überraschte deren Vorsitzender Marco Uffmann nun die Betreiber des Waldheims. „Wir spenden regelmäßig alle fünf bis sechs Jahre an den CVJM Weltdienst, dieses mal wollten wir mal in der Nähe bleiben und haben uns für das Waldheim entschieden, das wir selbst auch gerne nutzen“, sagt Uffmann. Die Finanzspritze ist den rund 44 Vereinsmitgliedern des CVJM Waldheim mehr als willkommen. „An so einem Haus geht jeden Tag irgendwo etwas kaputt, wahrscheinlich gibt als nächstes die Heizung den Geist auf“, prophezeit Reinhard Kreft, der trotz der kleinen Baustellen positiv in die Zukunft des Waldheims blickt.