Am 14. Und 15. Juli 2021 stieg der Wasserstand der Wupper innerhalb von 24 Stunden um mehr als vier Meter an. Die Folge: eine unvorstellbare Verwüstung. Unzählige Häuser wurden überschwemmt und Wohnungseinrichtungen vollständig zerstört. Es entstand ein gewaltiger materieller und auch seelischer Schaden.
Vom 10.10. bis 16.10. fuhr ein sechzehnköpfiges Team der Haller Gemeinde nach Unterburg, um die evangelische Kirchengemeinde und die Diakonie vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Das wichtigste Projekt war, einen neuen Holzfußboden in der Kirche zu verlegen, um das Haus als Gottesdienststätte aber auch als allgemeinen Versammlungsort wieder nutzbar zu machen, denn auch der zweite große Raum im Ort, der Saal der Gaststätte, war dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Die zweite große Aufgabe bestand darin, den wasserdurchtränkten Fußboden in der Altentagesstätte der Diakonie mit Bohrhämmern zu entfernen, was ebenfalls unzählige Arbeitsstunden in Anspruch nahm. Projekt drei war die Wiederherstellung des Außengeländes, inklusive des Friedhofs, der durch die Flut ebenfalls erheblichen Schaden genommen hatte.
„Ihr habt uns die Hoffnung zurückgebracht!“ sagte Küsterin Christine Jakobi, die immer noch die Bilder von der überfluteten Kirche vor Augen hat. „Das Wasser hatte die Bänke bis vorne zum Altar getragen!“ berichtete sie und zeigte uns Fotos vom 15. Juli. „Wir waren wie gelähmt und wussten nicht, wie es weitergehen soll. Doch dann kamt ihr und habt einfach angefangen! Jetzt glauben wir, dass es eine Zukunft für unsere Kirche und unsere Gemeinde gibt.“
Am 16. Oktober läuteten das erste Mal nach Monaten wieder die Glocken im Kirchturm und luden zu einer Andacht ein. Ein weiteres Team von Hallern hatte die alten Stühle und Tische aus dem Haus Salem in Bethel nach Unterburg transportiert, die nun in der Kirche einen neuen Platz fanden.
Voller Dankbarkeit kehrten alle Helfer, die während des Arbeitseinsatzes im Gemeindehaus des Nachbarortes übernachtet hatten, nach Halle zurück. Gern möchten wir den Kontakt zur evangelischen Gemeinde in Unterburg aufrechterhalten.
Bernd Eimterbäumer