Die Möglichkeit, sich bei den ökumenischen Kinderbibeltagen in den Herbstferien einer Geschichte rund um den Glauben auf unterschiedliche Weise zu nähern, gab es nun bereits zum dreizehnten Mal für Fünf- bis Zwölfjährige in Borgholzhausen.
„Ruth. Auf der Suche nach Heimat“ lautete das Thema an fünf aufeinanderfolgenden Tagen. Da sich die Corona-Bestimmungen leichter als in Kirche oder Gemeindehaus einhalten ließen, trafen sich die knapp dreißig Kinder der evangelisch-lutherischen und katholischen Kirchengemeinden Borgholzhausen wie im Vorjahr auf dem Gelände der Natur- und Freilichtbühne im Bönkerschen Steinbruch.
„1, 2, 3, hier geht es rund“ oder „Einfach Spitze, dass du da bist“ – mit diesen Liedern begannen die Nachmittage. Pastorin Silvia Schultz und Gemeindereferentin Marion Forthaus sowie Ehrenamtliche der Kirchengemeinden sangen nicht nur gemeinsam mit den Kindern, besonders die passenden Bewegungen machten den Kleinen sichtlich viel Spaß.
Die biblische Geschichte wurde in täglichen Anspielen fortlaufend dargestellt: Wegen einer langen Dürrezeit in Judäa wandert Noomi mit ihrem Ehemann Elimelech und den beiden Söhnen Machlon und Kiljon aus. In Moab heiraten die Söhne die einheimischen Frauen Orpa und Ruth, starben aber kurze Zeit darauf – genau wie ihr Vater. Noomi will das neue Land verlassen und ihre Schwiegertochter Ruth bleibt bei ihr – beide fanden in der neuen Heimat ihr Glück.
Warum verlassen auch heute noch so viele Menschen ihre Heimat? Reporter Willi Wichtig (Marion Forthaus) wollte das für einen Bericht in der Kinderbibelwochen-Zeitung herausfinden und setzte dabei auf die Unterstützung der Kinder. „Wegen der Arbeit. Aus Liebe. Vor Verfolgung.“, Der Reporter musste nicht lange auf Antworten warten. „Wie schön, dass Ruth ihrer Schwiegermutter so treu zur Seite stand und mit in die neue Heimat ging. Sie teilte alles mit ihr. Auch Gott. Doch wie teilt man Gott? Indem man sich über den Glauben austauscht oder betet“, vermittelte Willi Wichtig seinen jungen Zuhörern.
Nach den Aufführungen wurde in drei altersgerechten Gruppen das Gesehene besprochen – und es wurde gebastelt. Der Regenbogen, den Gott als Versprechen für seine Freundschaft schickt, wurde in Form von Farben auf Gipshände gemalt oder auch als Freundschaftsband geknüpft, es konnte Samen in Tonblumentöpfe gesät werden, Kornbilder wurden gestaltet oder Naturmaterialien gesammelt, die die Kinder mit schönen Erinnerungen verbinden. Diese reihten sie an ein Band – wie eine Art Fotoalbum, dass es sicher zur der Zeit, in der Ruth lebte, noch nicht gab. -dag-