Momentan verbergen die 14 Mitarbeitenden der Kita Arche Noah zwar ihr breites Lächeln hinter Masken, doch die Freude ist spürbar. Denn nach langer Vakanz hat die Steinhagener Kindertageseinrichtung endlich wieder eine neue Leitung. Ursula Reinsch übernimmt das Ruder des pädagogischen Schiffes, auf dem derzeit 75 Kinder mitfahren.
„Wir haben jetzt ein Jahr warten müssen auf eine neue Leitung, das hat vor allem das Team sehr stark belastet. Vor allem Frau Ellerbrock und Frau Dreher haben aber als kommissarische Leitung hier Unglaubliches geleistet und sich sehr eingebracht“, sagt Marlene Ens. „Ich habe selten ein Team erlebt, das so eine lange Zeit so gut überstanden hat und das auch noch in den Wirren der Pandemie“. Die Geschäftsführerin des Kindergartenverbandes im Kirchenkreis Halle ist froh mit Ursula Reinsch eine erfahrene Kraft gefunden zu haben.
Seit 2009 ist sie bereits Leiterin der DRK-Kita Nestwerk in Bielefeld-Heepen gewesen, hat zudem im DRK Landesverband mitgearbeitet und in der Fachberatung Vertretungsaufgaben übernommen sowie Lehraufträge an der Universität innegehabt. Leicht fiel es ihr nicht ihr eingespieltes Team in Heepen zu verlassen, doch die neue Aufgabe reizt die 59-Jährige ebenso wie das Arbeitsklima. „Die Menschlichkeit, die mir hier entgegenkam, die Wertschätzung, das sind nicht nur leere Worte. Die Wertegemeinschaft beim Kirchenkreis wird gut gelebt nach meinem Gefühl“, sagt die Pädagogin. Auch der erste Eindruck der Einrichtung und des neuen Teams verstärkte diese Meinung: „Ich habe mich von Anfang an hier sehr willkommen gefühlt und bin herzlich aufgenommen worden“.
Eigentlich wurde der gebürtigen Berlinerin, die in Stuttgart aufgewachsen ist, die Berufswahl in die Wiege gelegt. Ihre Großmutter arbeitete auch im pädagogischen Bereich und sorgte dafür, dass Arbeiterkindern eine bessere Zukunft ermöglicht wurde. „Aber genau deshalb wollte ich es erst nicht und lieber mein eigenes Ding machen“, erklärt Ursula Reinsch. Deswegen machte sie nicht nur die Erzieherinnenausbildung, sondern studierte auch Soziologie in Frankfurt – und in Bielefeld. „Da bin ich dann irgendwie hängen geblieben“, erzählt die Wahl-Ostwestfälin lächelnd. Zunächst arbeitete sie in Bielefeld in der Migrationsberatung, bevor die verheiratete Mutter zweier Töchter 2005 in der Heepener Kita zunächst als Gruppenleitung anfing.
Obwohl die Pandemie es nicht leicht macht, möchte Ursula Reinsch in ihrer neuen Wirkungsstätte in der Arche Noah erst einmal jedes Kind und sein Umfeld kennenlernen. „Die Erziehungspatenschaft ist für mich Leitungsaufgabe. Ich möchte die Familien adäquat unterstützen, um den Kindern einen guten Start ins Leben zu geben. Für mich ist das Engagement in der Kita ein wichtiger Teil, weil dort die Basis gelegt wird, um kleine Menschen in die Gesellschaft zu führen“, sagt die Kita-Leiterin.