Diesen Erfolg hätten sich die dreizehn Jugendlichen nicht träumen lassen. In der Kategorie „Kunst und Kreativ“ des Ideenwettbewerbs #AbenteuerKonfirmation belegten sie mit einer Hoffnungsbank für den Friedhof und zwei Anspielen zum Thema „Was wir uns wünschen, was auf dieser Bank geschehen soll“ den 1. Platz. Damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Der Wettbewerb wurde ausgeschrieben von der Konfirmationsstadt Schwalmstadt-Ziegenheim. Den Namen bekam der hessische Ort, da in der „Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung“ 1539 festgelegt wurde, dass Kinder systematisch im Katechismus unterrichtet werden sollten, bevor sie konfirmiert werden. Die Kirche wollte nun in einem aktuellen Wettbewerb Ideen sammeln, die den „Spirit von Konfirmation“ erlebbar machen.
Die motivierte Gruppe der 13 bis 14-Jährigen aus Werther, die am 1. Mai von Pfarrerin Silke Beier konfirmiert wird, wollte aus einer bereits vorhandenen, älteren Bank eine Hoffnungsbank für den Friedhof gestalten. Sie wurde aufbereitet und mit Farben, gespendet von einer heimischen Firma, bemalt. Sprüche, die die Jugendlichen auf Grabsteinen fanden und die ihrer Meinung nach viel Hoffnung spendeten, wurden aufgebracht. Zum Beispiel „Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind“ ist nun dort zu lesen, aber auch ein Bibelvers aus Jeremia 31,3. Ebenso eine Nachbildung der Hände aus dem Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle mit dem Namen „Die Erschaffung Adams“ des Malers Michelangelo. Auch eine Kerze als Symbol der Hoffnung findet sich auf der Bank wieder.
In zwei kurzen Videos zeigen die Konfirmanden, wie trauernde Menschen sich auf der Bank Trost spenden.
Fotos und Videos überzeugten die sechsköpfige Jury. Bei der feierlichen Preisverleihung im Landeskirchenamt in Kassel wurde die Gruppe ausgezeichnet. „Konfirmandenarbeit ist eine Nahtstelle zwischen jungen Menschen, Kirche und Gesellschaft“, sagte die Bischöfin der EKKW, Dr. Beate Hoffmann, Jurymitglied und Schirmherrin des Projekts.
Das Preisgeld soll für eine gemeinsame Fahrt genutzt werden, denn in den letzten zwei Jahren fielen Konfirmandenfreizeiten wegen der Pandemie aus. Berlin, Tokio oder Schwalmstadt-Ziegenheim? „Das Ziel steht noch nicht fest“, sagte Pfarrerin Silke Beier lachend. Am 3. April wird die Bank beim Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden in der St. Jacobi Kirche gezeigt und findet dann Mitte April ihren Platz auf dem alten Teil des Wertheraner Friedhofs. dag