Nun ist es offiziell: Pfarrer Tim Henselmeyer wurde vom Presbyterium einstimmig für die Pfarrstelle des scheidenden Superintendenten Walter Hempelmann gewählt. Für die Haller ist er kein Unbekannter. Nach seinem Vikariat (2011-2014) und seinem Probedienst (seit 2015) als Synodalvikar in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Halle nimmt er dort bereits alle Aufgaben eines Pfarrers wahr, die er auch nach seiner Wahl beibehalten wird. Zuständig war und ist er für den Pfarrbezirk 1 (westliche Innenstadt) und Hesseln.
„Nach den Jahren in der Haller Kirchengemeinde nehmen mich die Menschen schon länger gar nicht mehr als Vikar wahr“, zeigt sich der 40-Jährige Pfarrer erfreut. Er brenne darauf, nun mehr Verantwortung übernehmen zu können und Veränderungen mitzugestalten. „Ich habe jetzt eine Stimme im Presbyterium und kann mich dadurch mehr einbringen.“ Das Gemeindeleben werde sich sicher in den nächsten Jahren verändern. Ihm sei es wichtig, für andere Menschen die Kontaktmöglichkeit zu Gott lebendig und kreativ zu erhalten – und dabei immer positiv zu bleiben.
Der verheiratete Vater zweier Kinder (8 und 10 Jahre) wurde in Bünde geboren und engagierte sich früh ehrenamtlich im CVJM. Als ihn ein junger Pastor, der Tim Henselmeyer durch sein Vorleben des Glaubens begeisterte, fragte, ob er sich vorstellen könne, auch Pastor zu werden, traute er sich erst diesen Weg nicht zu. Er unterschrieb einen Ausbildungsvertrag bei einer Krankenkasse, merkte aber schnell, dass er damit nicht glücklich war. Nach und nach entstand der Wunsch, die Bibel besser kennenzulernen und das herauszuziehen, was den Glauben für eine Gemeinde lebendig erhält. Er sagte sich: „Wenn ich es jetzt nicht versuche, werde ich es mir später vorwerfen.“ Unterstützt wurde er durch seine Eltern und Gott - besonders sein Konfirmationsspruch half ihm stets: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben (Römer1, Vers 16).
Nach dem Abitur leistete er seinen Zivildienst in einer heilpädagogischen Tagesstätte und belegte ein Grundseminar der Diakonenausbildung in Bethel. Sein Studium der Evangelischen Theologie führte ihn zur Kirchlichen Hochschule Bethel, zu Professor Michael Herbst an die Universität Greifswald sowie an die Universitäten Marburg und Münster.
Nach dem ersten Theologischen Examen nahm er über Freunde den Kontakt in die Lindenstadt auf. Die lebendige Gemeinde habe ihm auf Anhieb gefallen und die große Anzahl an ehrenamtlichen Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Bereichen beeindruckt. Sein Vikariat bei Pfarrer Burghard Steinebel war eine gute Vorbereitung auf sein zweites Theologisches Examen. Einem anschließenden kurzen Probedienst in Herford folgte die Ordination.
Der Schwerpunkt seiner fast siebenjährigen Tätigkeit in Halle liegt in der Kinder- und Familienarbeit. Er leitet monatliche Treffen mit den Kirchenmäusen (0-4 Jahre) und gestaltet für Kindergarten- und Grundschulkinder den KiK (Kinder in der Kirche). Familienfreizeiten nach Wangerooge oder Borkum und das Ausrichten von Familiengottesdiensten bereiten ihm viel Freude, des Weiteren organisiert er Reisen nach Israel. Aber auch Kreativität an digitalen Medien begeistert ihn. Er fühlt sich bei der Arbeit mit einem tollen Kollegenteam in Halle wohl. „Wir sind alle unterschiedlich, aber wir ergänzen uns!“
Die offizielle Tätigkeit als Pfarrer beginnt für Tim Henselmeyer ab dem 1. Juni, am 28. August wird er durch Superintendent Dr. André Heinrich in einem Gottesdienst in sein Amt eingeführt.
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