Beim anschließenden Empfang schrieben sie den Versmoldern ins Stammbuch, einen guten Fang mit Pfarrer Schwulst gemacht zu haben. Dass die Kirchengemeinde das weiß, hatte Pfarrer Dirk Leiendecker schon in der Anmoderation im Gottesdienst betont. Auf die Frage seiner Mitmoderatorin Steffi Krumkühler, ob er schon die Erfahrung von Gebetserhörung gemacht habe, antwortete er, „Ja.“ Er habe immer wieder darum gebetet, für die drei vakanten Pfarrstellen kompetente und zur Gemeinde passende Menschen zu finden. Er sei sich sicher, dass Elisabeth Hübler-Umemoto und Rüdiger Schwulst eine gute Wahl sind. – Die Stelle in Oesterweg-Hesselteich ist noch nicht wieder besetzt.
Das Anspiel zum Thema ließ dann in drei Spielszenen Menschen zu Worte kommen, deren Gebetsanliegen nicht erfüllt worden waren. Alexander Steinberg, Mareike Müller und Lea Bunselmeier verkörperten das Volk Israel, das sich enttäuscht von Gott abwendet. A auf der Wanderschaft von Ägypten in das versprochene Land glaubt es sich nicht nur von Mose, sondern eben auch von Gott verlassen. „Dann suchen wir uns eben einen neuen Gott“, ist ihr Fazit. Zweite Szene: In einer Schulstunde erhalten die Schülerinnen ihre Klassenarbeiten mit ätzenden Kommentaren des Lehrers zurück. Mandy Ladusch bekommt eine schlechte Note und war sich doch sicher gewesen, mit Gott zusammen besser abzuschneiden. In der letzten Szene kämpft Melanie Twellmeier mit ihrem Vertrauen in Gott, weil sie während ihrer Stellensuche Absage um Absage einkassiert.
Mandy Ladusch spielt eine Schülerin, die Gott verzweifelt um gute Schulnoten und damit um die Versetzung in die nächste Klasse bittet.
Wie nicht verzagen, wie das Vertrauen ins Gebet behalten angesichts solcher Rückschläge? – Das fragte sich Pfarrer Rüdiger Schwulst in seiner Predigt. Eine einfache Antwort auf die Frage, ein allgemeingültiges Rezept gibt es wohl nicht. Schwulst erzählte von eigenen positiven und negativen Erfahrungen mit Beten. Betonte, dass viele Menschen sich nach enttäuschten Gebete fragen würden: Lohnt sich das Beten? Nimmt Gott unsere Gebete ernst oder entscheidet er willkürlich?
Steffi Krumkühler und Dirk Leiendecker führten durch den Heaven&Earth-Gottesdienst zum Thema „Beten“. Mit ernsthaften und ironischen Kommentaren fassten sie immer wieder das Geschehen und die Inhalte zusammen.
Dagegen setzte er das biblische Gleichnis von der Witwe, die in einem Rechtsstreit den Richter so lange nervt, bis ihr Recht zugesprochen wird. Pfarrer Schwulst riet den Gästen des Gottesdienstes dazu, einen langen Atem zu haben. Wie die Witwe und wie Daout Nasser aus Israel. Der palästinensische Christ leitet dort das Friedencamp „Zelt der Nationen.“ Trotz vieler Rückschläge höre er nicht auf, Geld zu sammeln, Menschen aus vielen Nationen und Religionen dorthin einzuladen und am Frieden zu arbeiten. Beten, so Schwulst lohne sich also auch, wenn konkrete Wünsche nicht erfüllt werden. Beten sei der hoffnungsbringende Rückhalt im Leben.
Das Pfarrteam Versmold hieß Rüdiger Schwulst traditionell mit einem Sketch aus dem Dienstgespräch willkommen. Diesmal ging es um die Rolings Stones und die wilden 1968er Jahre. (Fotos: fra)
Beim anschließenden Empfang hießen Vertreter der kirchlichen und der politischen Gemeinde den neuen Pfarrer in Versmold willkommen. Superintendent Walter Hempelmann, Bürgermeister Thorsten Klute, CJD-Leiter Knud Schmidt, der Vorsitzende des Presbyteriums Hartmut Fromme und das Pfarrteam Versmold freuen sich über den Zu-wachs in der evangelischen Gemeinde. Da Rüdiger Schwulst schon seit August in der Gemeinde und den Schulen des CJDs tätig ist, lobten alle das schon gewachsene Vertrauen und die bisherige fruchtbare Zusammenarbeit. (fra)