„Im Arbeitsfeld der Ambulanten Erziehungshilfe, Familienzentren, Flüchtlinge und Migration“ bieten inzwischen dreißig Mitarbeiter/Innen im evangelischen Kirchenkreis Halle/Nordkreis Gütersloh Hilfe und Unterstützung für ca. 650 Familien, Kinder und Jugendliche. Dass das diese Entwicklung genommen hat, ist ganz maßgeblich dem unermüdlichen Einsatz, der Tatkraft und dem freundlichen und ideenreichen Netzwerkertum von Rainer Hartwig-Clasmeier zu verdanken. Es ist an der Zeit, herzlich Dankeschön zu sagen für die vielen Jahre der zuverlässigen Mitarbeit, die vielen guten und zielführenden Ideen, Gedanken und Gespräche!“
Mit diesem - und weiterem - Lob verabschiedete Ingo Hansen, geschäftsführender Vorstand der Diakonie im Kirchenkreis Halle, Rainer Hartwig –Clasmeier in den Ruhestand, den der 65-jährige Leiter der Ambulanten Erziehungshilfe nach fast 40-jähriger Tätigkeit im Kirchenkreis Halle offiziell am 1. Juli beginnt.
Der in Bad Oeynhausen Geborene erlernte zunächst den Beruf eines Starkstromelektrikers, fand aber schnell heraus, dass die Technik nichts für ihn sei. Sein Zivildienst bei den von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel inspirierte ihn zu einer beruflichen Neuorientierung. Nach seinem Studium im Studiengang Sozialarbeit in Bielefeld und ersten beruflichen Erfahrungen bei der Stadt Bielefeld sowie einem Kinderheim in Werl führte ihn sein Weg auf der Suche nach einer familienfreundlich ortsnäheren Stelle dann 1985 nach Halle. Als Sozialarbeiter bei der Familien- und Erziehungsberatungsstelle (FEB), heute in Trägerschaft der Diakonie im Kirchenkreis Halle, umfasste sein Tätigkeitsbereich vornehmlich die Beratung bei Eheproblemen und die Hilfe bei psychosozialen Lebensproblemen.
1994 wurde Rainer Hartwig-Clasmeier Vorsitzender der Mitarbeitervertretung des Evangelischen Kirchenkreises. Nach mehreren Fortbildungen in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie dem kooperativem Management in der Jugendhilfe wurde er 2002 zunächst Koordinator der FEB. Als Leiter der Ambulanten Erziehungshilfe begann er eine beispielhafte Netzwerkarbeit. Als Koordinator für den Trägerverbund Jugendhilfe nahm er an Erziehungshilfekonferenzen des Kreises teil. Er ist maßgeblich an der Erstellung und Umsetzung eines kreisweiten Konzeptes zur Prävention gegen Kindeswohlgefährdung beteiligt. 2015 übernahm er die Leitung für die Kreisfamilienzentren in Halle und Steinhagen sowie der Flüchtlingsberatung (die auch Brückenprojekte, Spielgruppen sowie eine Wohngruppe für unbegleitete Flüchtlingskinder beinhaltet) und des Mehrgenerationshauses in Halle. 18 Mitarbeiter und seine Stellvertreterin Annette Wellinger stehen ihm zur Seite.
Rainer Hartwig-Clasmeier ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und vier Enkel. Er freut sich nun darauf, mehr Zeit für Familie und Hobbies zu haben. Er liebe Gartenarbeit, singe im Chor, spiele Gitarre und hoffe, nun Bücher nicht mehr nur in kurzen Etappen lesen zu müssen. Rückblickend sagt er: „Ich wollte Menschen helfen, aber dabei auch neue Schritte gehen. Da passte damals die mir angebotene Stelle gut. Die Psychiatrie wurde immer mehr mit einbezogen, das lag mir am Herzen. Die Menschen brauchen und wollen Hilfe – egal woher! Ich habe mit einem engagiertem Team zusammengearbeitet – denn ich habe schnell gemerkt: Das alles ist nicht allein zu schaffen.“
Seit dem Februar hat er seinen Nachfolger Schritt für Schritt auf die Übernahme der Leitungsverantwortung vorbereitet. Fabian Drosselmeier, geboren in Bielefeld, verfügt mit seinem Studium als Sozialarbeiter und –pädagoge sowie einer Ausbildung zum Diakon über eine mehrjährige Leitungserfahrung. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Steinhagen-Brockhagen. -dag-