„Sommer, Sonne und gute Musik“ verspricht die 3. Auflage des Haller Musiksommers. Obwohl in den letzten beiden Jahren viel Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie und wechselnder Regelungen herrschte, wurden bereits die ersten beiden Ausgaben der gemeinsam von den katholischen und evangelischen Kirchengemeinde Halle konzipierten Reihe zum vollen Erfolg. „Da waren wir uns sicher: das Format muss weitergeführt werden. In Corona-Zeiten war es ein wahres Elixier und man hat die Dankbarkeit der Menschen gespürt. Jetzt, in etwas entspannteren Zeiten, sind wir gespannt, ob wir richtig aufdrehen können, was die Personenzahl angeht“, sagt Markus Stein, Organist der Herz-Jesu-Kirche, der gemeinsam mit Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelbert die Idee zur Veranstaltung entwickelte. Denn nun gibt es keine Personenbeschränkungen mehr für die beiden Kirchen, in denen der Haller Musiksommer stattfindet.
Immer sonntags abends in den Sommerferien um 18 Uhr geht es im Wechsel in die St- Johanniskirche und die Herz-Jesu-Kirche. Los geht es am 19. Juni um 18 Uhr in der St. Johanniskirche mit dem Aachener Ensemble „arcipelago“. Das Ensemble, das auch schon bei den Haller-Bach-Tagen zu Gast war, spielt frühbarocke italienische Musik auf historischen Instrumenten. Am 26. Juni gibt der Kirchenchor der katholischen Gemeinde ein Heimspiel in der Herz-Jesu-Kirche. Unter der Leitung von Michael Kuhnen will GAM (Gospel and more) in seinem Konzert „Brücken bauen“ ebensolche auch musikalisch errichten. Gospel, afrikanische Gesänge und mehr sollen erklingen. „Das wird sehr lebhaft und wird für Freude sorgen“, verspricht Markus Stein.
In der St. Johanniskirche wird dann am 3. Juli das Duo Boogielicious mit Eeeco Rijken Rapp (Piano, Gesang) und David Herzel (Schlagzeug) auftreten. Die beiden Bielefelder kehren zurück zu den Wurzeln des Jazz und binden auch Elemente aus Blues, Gospel und Boogie mit ein. Das HarPan Duo gastiert am 10.Juli in der Herz-Jesu-Kirche. Das Ehepaar Jana-Maria (Harfe) und Sebastian Pachel (Panflöte) will mit Werken von Mozart, Ibert, Einaudi und Traditionellem aus Irland die Besucher verzaubern. Am 17.Juli geht es wieder in die St. Johanniskirche, wo Friedemann Engelbert „Pop-Musik aus fünf Jahrhunderten“ zu Gehör bringen wird. „Es hat Popmusik immer gegeben, wir beginnen in der Renaissance und gehen dann weiter zu Mozart, Michael Jackson und Billy Joel“, erzählt der Kirchenmusikdirektor. Mit ihm auftreten wird die neue „Johnny’s Vocal Band“ mit Mitgliedern der Johanniskantorei.
Ein besonderes Erlebnis folgt am 24. Juli in der katholischen Kirche. Anstatt auf der Pfeifenorgel des Gotteshauses wird Lutz Krajenski auf seiner Hammond-B3-Orgel Musik aus dem Bereich Jazz, Blues und Soul spielen. „Das ist ein Wunschkonzert, ich habe ihn mal in einem Live-Radiokonzert gehört und wollte ihn unbedingt herholen. Ich bin gespannt, wie das bei den Besuchern ankommt“, sagt Markus Stein. Der aus Hannover stammende Krajenski ist kein Unbekannter in der Musik Welt – er hat unter anderem schon als Keyboarder von Roger Cicero gearbeitet. Viel klassischer wird es am 31. Juli in der evangelischen Kirche mit dem Duo „Hamburger Ratsmusik“. Unter dem Titel „Der König tanzt“ entführen sie musikalisch mit Gambe und Cembalo an den Hof Ludwig XIV. und in die Kompositionen von Jean-Baptiste Lully. Am 7. August geht es denn zumindest laut Titel „Heimlich, still und leise“ zu ende mit dem Musiksommer in der Herz-Jesu-Kirche. Das Jazztrio KTG mit Olaf Kordes (Flügel), Wolfgang Tetzlaff (Kontrabass) und Karl Godejohann war schon im vergangenen Jahr dabei und verblüffte mit virtuosen und überraschenden Spieltechniken.
„Wir haben einen bunten Strauß von sehr unterschiedlichen Konzerten, wo für jeden was dabei ist, auch für Menschen, die sonst nicht unbedingt in Kirchenkonzerte gehen“, sagt Markus Stein. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, es wird aber um eine Spende gebeten da die hochkarätigen Musiker nicht allein durch die großzügigen Sponsoren (Förderverein, Volksbank Halle und Stadt Halle/Westfalen) finanziert werden können.