So ganz kann Gudrun Berger es nicht lassen. Anstatt komplett in den Ruhestand zu gehen, wird sie für ein paar Stunden in der Woche noch eine neue Aufgabe übernehmen. Nach 18 Jahren als Leiterin der Kita Oesterweg wurde sie nun in einem feierlichen Gottesdienst unter Leitung von Dr. Sven Keppler verabschiedet. Aber ihrem Arbeitgeber, dem Kirchenkreis Halle, bleibt sie noch länger treu.
Als Vollzeitleitung wird sie aufhören, aber ab dem 1.8 2022 mit 16 Stunden die Leitung der Kita Himmelszelt in Marienfeld, Christin Fritzenkötter, unterstützen.
„Dies habe ich bereits in der Vergangenheit in anderen Einrichtungen auch schon übernommen. Mein Ziel war und ist es, Kindertageseinrichtungen zu Orten zu machen, in denen sich alle Beteiligten wohl fühlen, an Prozessen beteiligt werden, aber auch Verantwortung übernehmen. Dafür ist es wichtig, Teamarbeit zu entwickeln, Prozesse anzuregen und offen für Neues zu sein“, sagt Gudrun Berger, die sich auf das neue Team freut.
Ihr altes Team wird sie allerdings sehr vermissen. „Sie ist für alle Mitarbeiter eine tolle Chefin gewesen, hat gerne auf vielen Hochzeiten gleichzeitig getanzt“, erzählt Kita-Mitarbeiterin Maike Neuhäuser.
In der Kita Oesterweg hat sie viele Veränderungen miterlebt und begleitet. 2004 ist sie dort mit drei Gruppen gestartet, inzwischen ist die Einrichtung Viergruppig.
„Es bedarf eines ganzen Dorfes, um ein Kind zu erziehen“ war immer das Motto von Gudrun Berger. Wie viele Kinder sie in ihrer Laufbahn schon „miterzogen“ hat, lässt sich kaum schätzen. „Man muss sich als Anwalt der Kinder verstehen“, sagt die 63-Jährige, der es stets eine Herzensangelegenheit war, den Kindern ein sicheres, gutes und geborgenes Umfeld zu bieten. Auch wenn gerade die Corona-Jahre eine große Herausforderung waren, an ihrer Berufswahl hat Gudrun Berger nie gezweifelt.
Deshalb ist sie nun froh, durch die neue Teilzeitaufgabe langsam und behutsam in den Ruhestand zu gleiten, anstatt einen klaren Schnitt zu vollziehen. Künftig wird sie nur noch 2 Tage die Woche arbeiten, das gibt ihr die Gelegenheit sich statt um fremde Kinder um die eigenen zu kümmern. „Meine Eltern haben mir stets ermöglicht, dass ich arbeiten konnte, das will ich jetzt auch für meine Töchter tun und mich mehr um meine fast 3 Enkelkinder - das dritte ist unterwegs – kümmern.“ Und das kann sie guten Gewissens machen, denn die Kita Oesterweg weiß sie bei ihrer Nachfolgerin Nadja Schmidt, die bisher ihre Stellvertreterin war und dem gesamten Team in guten Händen.