Das Siegel hängt schon an den Kitas und zeigt allen: hier ist ein Familienzentrum entstanden. Gemeinsam haben die Evangelischen Kitas Jona und Himmelszelt den Zertifizierungsprozess durchlaufen und Synergieeffekte genutzt. Denn der Weg zum Familienzentrum ist kein leichter, bei den beiden Kitas kamen auch noch personelle Ausfälle hinzu. Christin Fritzenkötter fiel aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit als Leitung der Kita Himmelszelt aus, ihre Kollegin, Jona-Leiterin Sarah Pelster, übernahm viele Aufgaben allein. „Aber es ist eine tolle Leistung von beiden Kitas, wo jeder mitgezogen hat und die ohne die Einzelnen nicht möglich gewesen wäre“, sagt Sarah Pelster.
Durch das Familienzentrum sollen allen Kindern und Familien optimale Bildungschancen ermöglicht werden. Die Angebote sind speziell auf den ländlichen Raum zugeschnitten, unter anderem gibt es eine gute Vernetzung zu Kooperationsstellen wie zu Logopäden, Ergotherapeuten, Hebammen oder auch Babysittern. Fachkräfte sind spezialisiert auf Fragen im Bereich Erziehungsberatung, Inklusion, und Kindeswohl, für Familien ist eine anonyme Beratung möglich.
Beide Einrichtungen, die Kita Himmelszelt in Marienfeld und auch die Kita Jona in Harsewinkel, haben Elterncafés, Infoveranstaltungen und Aktionen geplant, die durch eigens entworfene Flyer, über Schaukästen und Homepages publik gemacht werden.
„Wir haben geguckt, was den Eltern wichtig ist und unsere Angebote auf das Umfeld zugeschnitten. Wichtig war den Eltern die Kooperation mit einer Hebamme, für Berufstätige gerne auch Angebote am Wochenende und es gab viele junge Familien, die sich Beratung und Infoabende gewünscht haben“, erzählt Sarah Pelster. Im Vorfeld gab es auch einen Konzeptionstag, bei dem die Mitarbeitenden ihre Ideen eingebracht haben. „Wir fangen klein an, denn wir wollen Qualität, bei dem, was wir tun. Es wird noch einiges kommen, unser Team ist sehr motiviert und das ist eine große Chance für uns“, sagt die Jona-Leiterin.
Über 50 Anforderungen mussten für die Zertifizierung erfüllt werden. „Deshalb ist es das absolute Qualitätssiegel“, sagt Presbyterin Petra Westbeld. Dadurch, dass neue Angebote ins Haus kommen, steigt auch die Kompetenz in den beiden Teams deutlich, Fortbildungsmöglichkeiten gehören zum Programm. Alle 4 Jahre erfolgt die Rezertifizierung, die immer noch mit erheblichem Aufwand verbunden ist. „Dieses ganze Verschriftlichen und Dokumentieren, das macht sich mal nicht einfach so nebenher“ weiß auch Gudrun Berger, die selbst als Leitung der Kita Oesterweg in Versmold den Prozess schon durchlaufen hat und nun in Teilzeitrente die Kita Himmelszelt unterstützt.