Eine Eule sitzt versteckt zwischen Blättern und ist mit bloßem Auge kaum sichtbar, ein Storchennest erstrahlt im roten Licht des Sonnenuntergangs und eine kleine Raupe wird zu einem echten Kunstwerk.
Die Motive, die beim Fotowettbewerb „Naturzauber“ des Projektes „Klimahelden im Alltag“ des evangelischen Kirchenkreises Halle eingereicht wurden, zeigen eine große Bandbreite und verschiedene Perspektiven.
„Wir von den Klimahelden haben mit dem Fotowettbewerb zunächst einmal eine Behauptung aufgestellt. Wir haben einfach behauptet: Naturzauber, den gibt es in unserem Kirchenkreis“, erklärt Pfarrerin Beatrix Eulenstein. „Und diese Behauptung ist von 27 Fotokünstlerinnen und -künstlern bestätigt worden, indem sie 52 sehr unterschiedliche Belege für Naturzauber in unserem Kirchenkreis eingesandt haben“.
„Das war für uns überwältigend, weil wir gar nicht mit so vielen und qualitativ hochwertigen Fotos gerechnet hatten. Und das hat uns die Entscheidung als Jury nicht leicht gemacht“, sagt Bettina Schneider-Drees, Presbyterin und Mitglied im Klimahelden-Organisationsteam. Sie, Superintendent Dr. André Heinrich, Pfarrerin Beatrix Eulenstein, und Öffentlichkeitsbeauftragte Kerstin Panhorst haben gemeinsam in der Jury ihre Favoriten ausgewählt.
Die zehn höchst bepunkteten Beiträge werden beim nächsten Klimahelden Aktionstag in Bockhorst am 16. September ausgestellt. Für die beiden Erstplatzierten gab es schon jetzt ihre Siegerurkunde und als Preis je zwei Karten für die Landesgartenschau in Höxter.
Mit dem Wettbewerb „Naturzauber“ sollte die Schönheit der Schöpfung in den Blick und unter die Lupe genommen werden. Denn egal ob der weite Blick auf komplette Landschaften oder der punktuelle Blick auf Details im Sinne der Makrofotografie, alle Motive waren erlaubt. Wichtig war nur, dass alle Motive aus dem Kirchenkreis Halle stammen und in einer seiner acht Gemeinden aufgenommen wurden.
Die beiden Erstplatzierten haben diese Bedingungen auf unterschiedliche Weise ausgelegt. Ingetraud Beckebanze hat einen abgesägten Telefonmast in Bokel von oben fotografiert. Der Holzpfahl mit starken Moosbewuchs wirkt wie ein eigenes Miniaturwunderland, Krater und Schluchten im Anschnitt verleihen ihm das Aussehen einer kartografischen Luftaufnahme, hinter der sich unendliche Weiten verbergen können.
Heike Kruse-Dallmeyer hingegen lässt den Blick bewusst in die weite schweifen. Ihre frühmorgendliche Aufnahme eines Kölkebecker Feldes im Nebel ist bei einem Einsatz der Kitzrettung entstanden, bei der sie gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Hegerings Halle kurz vor der Ernte Felder nach Rehkitzen durchsucht um diese vor dem Mähtod zu retten. „Ich liebe dabei morgens einfach diese Sonnenaufgänge und fand, das war ein Farbspektakel, das einfach festgehalten werden musste“, sagt die Gewinnerin.