Mit Trompeten, Posaunen, Hörnern und Tuba kennen sie sich aus, die 20 Mitglieder des CVJM-Posaunenchores Brockhagen. Schließlich musizieren sie nicht erst seit gestern – auch wenn natürlich keiner der Musiker von Anfang an dabei ist. Denn seit 125 Jahren gibt es das Ensemble, das zu seinem Jubiläum mit einem Konzert bewies, das es keinesfalls alt und eingestaubt, sondern voller Elan und dynamisch ist.
1898 empfahl der damalige Superintendent Huyssen den jungen Menschen in der Gemeinde Brockhagen, einen Posaunenchor zu gründen und stellte dafür finanzielle Mittel bereit, von denen die ersten Instrumente gekauft wurden. Junge Leute fingen an und durften das erste Mal zu Ostern und zur Konfirmation blasen – die ersten beiden Stücke, die sie gelernt hatten. Danach wuchs der Chor stetig bis zum Kriegsbeginn.
Nach dem 2. Weltkrieg baute Karl Schebaum den Chor wieder auf, viele der Musiker waren im Krieg gefallen. Dank seines kontinuierlichen Einsatzes konnte er 1967 einen gut funktionierenden Chor an seinen Nachfolger und Sohn Frank übergeben, der bis 2010 den Posaunenchor leitete. Nach ihm übernahm Monika Tuxhorn das Dirigat im Jahr 2010. Inzwischen teilt sie sich das Pult mi Florian Bernitt, weil der von ihm geleitete Posaunenchor aus Harsewinkel mit den Brockhagenern fusioniert hat.
„Zwischen Brockhagen und Harsewinkel, da entsteht was, da wächst was!“, sagt Musiker und Pfarrer Bernd Langejürgen nicht nur im Hinblick auf den Posaunenchor, sondern auch den neuen Personalplanungsraum des Kirchenkreis, in dem Harsewinkel, Brockhagen und Steinhagen eine Einheit bilden. Rund 20 Mitglieder spielen derzeit im Chor – früher waren es zwischen 8 und 15. „Wir sind schon ein verschworener Haufen, alle haben ihre Ecken und Kanten und sind spezielle Typen, aber wir haben eines gemeinsam: Wir alle machen begeistert gemeinsam Musik“, erklärt Bernd Langejürgen.
Davon wurden die Besucher beim Jubiläumskonzert in der voll besetzten St. Georgskirche Zeuge. Sie kamen mit auf eine musikalische Reise durch die Geschichte des Posaunenchores von Chorälen und barocken Musikstücken bis zu zeitgenössischen Werken, Gospel und Klezmer Musik. Das Thema der „Muppets“ stand ebenso auf dem Programm wie „Gabriellas Song“ oder „I will follow him“, auch ein Concerto nach Antonio Vivaldi von Traugott Fünfgeld stand auf dem Programm.
Unterstützt wurden die Bläser vom Frauenensemble DieDa, das unter anderem das „Halleluja“ von Leonard Cohen oder auch „My love, my life“ aus dem Abba-Musical Mamma Mia 2 intonierte. Und auch die Zuschauer durften mitsingen bei „Nun danket alle Gott“ und sich am Ende mit frenetischem Applaus bedanken und die Zugabe „Dance with me“ herausklatschen.