„Ein halbes Jahr hat es gedauert, dass sich die Pforten der Christuskirche für unsere Veranstaltungen wieder öffnen. Herzlich willkommen!“ So begrüßte der Initiator von „christuskirche_creativ“, Ludger Ströker, das Publikum in der gut besetzten kleinen Marienfelder Kirche zum ersten Konzert nach der Sommerpause. Dieser Live-Auftritt war das 74. Konzert, das bei freiem Eintritt einmal monatlich in dieser Reihe angeboten wurde.
Diesmal handelte es sich um ein wahres „Sahnehäubchen“. Zum einen war mit dem beliebten Stammgast der Veranstaltung, Michael van Merwyk, ein mehrfach mit Bluespreisen ausgezeichneter Sänger und Gitarrist aus Rheda-Wiedenbrück ins Golddorf gekommen. Zum vierten Mal in dieser Kirche - sonst findet man ihn eher bei Festivals, in Clubs, Bars oder Kneipen. „Ich hoffe, ihr habt Lust mit uns zu reisen. Wohin das führt, wissen wir selbst noch nicht“, kündigte er sein variables Repertoire an. Wir, das bezog sich auf den Bluesman „Sir“ Oliver Mally. Die Beiden sind zurzeit auf Tour und konnten nach einem Konzert in Hildesheim für einen Anschlusstermin in Marienfeld gewonnen werden.
Singer-Songwriter Mally kommt aus der österreichischen Steiermark. Mit fast 40-jähriger Bühnenerfahrung in ca. 130 Konzerten jährlich und 30 Alben gehört er laut den Pressestimmen zu den Vertretern des besten Blues Europas. Er lernte van Merwyk – der 2024 sein 40. Bühnenjubiläum feiert - bei einem Konzert in der Stadthalle Detmold kennen. Der Funken sprang sofort über, eine Zusammenarbeit bot sich geradezu an.
Vom harmonisch klingenden musikalischen Dialog der beiden Bluesmusiker konnte sich das Publikum überzeugen: angefangen beim ersten Song „I can’t wait to see my baby“, einer Eigenkomposition Mallys, bis zur Zugabe „The blues‘ll do your heart good“ sangen beide mit Hingabe, Herz und Seele.
Auf ihren Gitarren wie der Western-Akustik-, Resonator-, Lap-Steel- und Full-Metal Resonator Gitarre spielten sie couragiert und selbstbewusst, oft auch emotional. Zumeist sind es Eigenkompositionen, nur bei Songs von Bob Dylon und den Rolling Stones machten sie eine Ausnahme, spielten die Lieder aber in ihrer eigenen Version. Van Merwyk gelang es, bei „Kisses sweeter than Wine“, „You can’t always get what you want“ und der Zugabe das Publikum zum Mitsingen zu animieren. Die ließen sich nicht lange bitten und schnippten noch obendrein im Takt mit den Fingern.
Ein rundum gelungener, kurzweiliger Auftritt – bei dem es nicht bei der sonst üblichen Ansage blieb, dass ein Konzert dieser Reihe ungefähr 60 Minuten dauert. Das Publikum hatte nichts dagegen! -dag-