In der gesamten Kirchengemeinde Halle ist der Klimaschutzgedanke präsent. Ob es nun recyceltes Schreib- oder Toilettenpapier ist, Getränke in Mehrwegflaschen, Abfallvermeidung durch z.B. Mehrwegbehälter für Teelichter oder die Umstellung der Gemeindehäuser auf elektrische Händetrockner, um auf Handtuchpapier verzichten zu können – viele kleine Dinge werden zum Wohl der Umwelt umgesetzt.
Zudem findet regelmäßig die RepairBar statt. Hier gibt es Informationen und Mitmachangebote zum Thema Nachhaltigkeit, z.B. Anregung zum Reparieren von Kleidung. Zusätzlich reparieren Mitarbeiter mitgebrachte, defekte Geräte – und vermeiden so unnötigen Elektroschrott. Auch beteiligt man sich an der Aktion „Tintenkiste“ zum Wiederbefüllen von Tintenpatronen.
Und in die Jahre gekommene Bäume auf dem Kirchplatz, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten, werden in enger Zusammenarbeit mit der Stadt durch neue, den neuen Klimabedingungen besser angepassten Baumarten ersetzt. Zwei der eigenen Kindertagesstätten führen zudem regelmäßig Waldtage oder Waldwochen durch. Ziel ist es hier, den Wald als Lebensraum kennenzulernen und zu erforschen, um somit das Zusammenspiel der Lebensräume von Menschen, Tier und Wald besser zu begreifen.
Dies alles und noch viel mehr hat nun dazu geführt, dass die Kirchengemeinde Halle als erste Gemeinde im Ostwestfalen als „Baumfreundliche Gemeinde“ durch das oikos-Institut ausgezeichnet wurde. In allen Kategorien hatten die Haller schlagende Argumente durch bereits erfolgte oder noch geplante Maßnahmen und durften sich nun über eine Plakette freuen.
„Wir versuchen immer im Fokus zu halten, dass wir auf unsere Ressourcen achten müssen, dass wir verantwortungsvoll mit allem umgehen müssen und uns den veränderten Klimagegebenheiten anpassen müssen“, erklärt Küsterin Alex Stroh. Für sie ist das Thema mit der Auszeichnung nicht abgeschlossen, sondern bleibt stets aktuell. Es ist unter anderem geplant, dass die Kirchengemeinde für jeden Verstorbenen und jeden Täufling einen Baum pflanzt. Derzeit finden dazu Gespräche mit dem Förster statt.
„Bäume als Schattenspender werden immer wichtiger, unsere Sommer immer heißer und trockener. Deswegen ist es uns wichtig, mehr Bäume zu pflanzen und sie auch zu pflegen“, sagt auch Presbyter Thomas Michael. Auf dem Haller Friedhof wurden unter anderem zahlreiche neue Bäume gepflanzt, allein im Jahr 2021 schon 23 Stück. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich als Privatperson, Verein oder Unternehmen mit Baumspenden oder-patenschaften daran zu beteiligen.
„Die Bürokratie macht uns das Thema Klimaschutz zwar oft schwer, aber wir sind positiv motiviert und versuchen Menschen jeden Alters mit ins Boot zu holen – für unsere Umwelt“, sagt Michael.
Mit der Aktion „Baumfreundliche Gemeinde“ des oikos-Instituts für Mission und Ökumene sollen Gemeinden und Pfarrbezirke eingeladen werden, sich intensiver mit Bäumen zu beschäftigen und für Bäume und Wälder aktiv zu werden. Wer sich für Bäume einsetzt und mehrere Kriterien erfüllt, kann als „Baumfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet werden. Neben einem Holz-Schild erhält jede „Baumfreundliche Gemeinde“ einen Gutschein zur Unterstützung von Wald-Projekten in Argentinien und Äthiopien. In dieser Zusammenarbeit mit Partnerkirchen für den Waldschutz entfaltet der lokale Einsatz so seine Wirkung auch global.