Andacht vom 29. Juli 2012

29. Juli 2012 - 8. Sonntag nach Trinitatis

Raus aus dem Alltag, etwas Neues erleben, verändert zurückkehren: Der Urlaub ist mit hohen Erwartungen verbunden. Er ist wie ein großes Fest, das gefeiert wird, wenigstens einmal im Jahr.

Die Sommerferien sind zur Hälfte vorbei. Die einen blicken schon zurück auf ihre Urlaubserlebnisse, andere sind gespannt, was sie erleben werden. Denn das erhoffen sich die Menschen von ihrer mehrtägigen Auszeit: neue Eindrücke, ein paar Tage ohne Sorgen, aber mit Lebensfreude und guten Begegnungen, Entspannung und Erlebnis für Körper, Seele und Geist. Zeit für sich und andere, aber auch für Gott.

Das gilt erst recht für Menschen, die mit der Kirche in den Urlaub fahren. Zahlreiche Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren nehmen auch in diesem Jahr an kirchlichen Freizeiten teil. Als am vorigen Sonntag mehr als hundert Jugendliche unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Bostrak in Norwegen im großen Kreis auf dem alten Busbahnhof in Halle standen und sich verabschiedeten, sah man viele zufriedene Gesichter. „Es war super mit Dir!", hörte ein Mitarbeiter von einem Jungen, ein Mädchen lobte die „Küchenchefin": „War lecker!". Ein weiterer Teilnehmer hatte offenbar Feuer gefangen und erkundigte sich bei Pastor Bernd Eimterbäumer, wie er Mitarbeiter werden könne.

In Bostrak wurde die norwegische Natur erlebt, mit dem Kanu auf Flüssen ebenso wie zu Fuß bei einer Wanderung mit Übernachtung im Wald. Jeden Vormittag standen Bibelarbeiten auf dem Programm mit Themen nah am Leben der Jugendlichen. Es waren zwei erlebnisreiche Wochen in guter Gemeinschaft, in der niemand am Rande stand.

Es ist schön, wenn Menschen in den Ferien gute Erfahrungen mit der Kirche machen. Man lernt die Kirche intensiver kennen und hat Zeit für Gespräche über Glaubens- und Lebensfragen. Durch das längere Zusammenleben wächst Vertrauen zu kirchlichen Mitarbeitenden, und es kann Gemeinde gelebt werden, was im Alltag meist zu kurz kommt.

Doch auch die schönsten Ferien gehen zu Ende. Wenn sie erholsam, erlebnisreich und positiv verändernd waren, werden sie noch lange nachwirken.

Von Udo Waschelitz, Laienprediger der evangelischen Kirche in Halle.