Wort zum 02. Mai 2020

Eigentlich ... würden wir an diesem Wochenende in unseren Kirchen das Fest der Konfirmation feiern ... eigentlich.

Zwar dürfen wir ab diesem Wochenende wieder Gottesdienste feiern, aber diese Entwicklung war am Anfang des „Lockdowns“ nicht absehbar. Und Konfirmationen müssen langfristig geplant werden. Darum haben viele Gemeinden vorsorglich und in Absprache mit den Eltern die diesjährigen Konfirmationsgottesdienste in den Herbst verlegt – und trotzdem wissen wir schon heute, dass die Konfirmationen, gefeiert unter „Corona-Regeln“, eine Herausforderung sein werden! Vielleicht müssen wieder die Feierlichkeiten verschoben werden, weil die Abstandsregeln aufgrund der nicht ausreichenden Größe des Kircheninnenraums nicht erfüllt werden können.

Die Unsicherheiten bleiben. Und das betrifft neben unseren Kirchengemeinden auch sehr weite Teile des sozialen Lebens. Das Oktoberfest wurde abgesagt, Schützenfeste werden nicht gefeiert, alle großen Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammentreffen, müssen abgesagt oder zeitlich verschoben werden – zum Schutz der Gesundheit und des Lebens.

In den vergangenen Wochen wurde ich immer wieder gefragt, ob Covid19, also die Krankheit, die das Corona-Virus verursacht, denn wirklich so schlimm sei. Ist doch eigentlich wie Grippe... Nein. Covid19 ist nicht einfach wie Grippe. Im Gegensatz zur Grippe ist das Corona-Virus neu. Wissenschaft und Medizin sind emsig dabei, dieses Virus zu erforschen, um einen Impfstoff und auch wirksame Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Aber beides ist noch nicht da. Vielleicht in einem Jahr...

Das alles macht viele Menschen unsicher, auch ängstlich. Nicht nur die Menschen der “Risikogruppen”, sondern auch Jugendliche.

Was gibt mir Halt? Wo finde ich Orientierung? Die Konfirmation hätte in diesem Jahr zu diesem Zeitpunkt ein besonderes Fest sein können. Ein Gottesdienst, der allen Generationen die Kraft und Zuversicht hätte zusprechen können, dass wir bei den gegenwärtigen Herausforderungen nicht den Glauben verlieren, dass Gott uns die Kraft gibt, uns dieser Herausforderung zu stellen.

Eine Konfirmandin hat dazu folgendes Glaubensbekenntnis formuliert, das ich uns allen mit auf den Weg in kommende Zeit geben möchte. Ein Bekenntnis der Hoffnung!
Bleiben Sie alle behütet - und gesund!

Jörg Eulenstein, Gemeindepfarrer in Harsewinkel

Glaubensbekenntnis einer Konfirmandin

Ich glaube an Jesus,
der denen half die in Not waren
Er wurde von Gott auf die Erde geschickt
und hat für unsere Sünden bezahlt
Er ist nicht gestorben
und ist immer noch unter uns,
er ist unsere Brücke zu Gott

Ich glaube daran
dass Gott uns zuhört,
dass er unser Gebet erhört
und uns beschützt
im Himmel sowie auf Erden

Ich glaube
dass der Tod nicht unser Ende ist,
sondern wir im Himmel
unser Leben weiterführen können
Ich glaube
dass Gott immer bei uns ist
bis in die Ewigkeit.
Amen.