Andacht vom 21. April 2019

Wort zum Ostersonntag, 21. April 2019

Jesus Christus spricht: Ich war tot und siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offenbarung 1,18)


Schlüssel nehmen Sie in die Hand, wenn Sie in den Osterurlaub aufbrechen oder wenn Sie für einen Besuch aus dem Haus gehen. Sie schließen die Haustür ab, um sich vor Einbrechern zu schützen. Sie öffnen die Tür zum Hotelzimmer und freuen sich, wenn eine angenehme Atmosphäre Sie erwartet. Vielleicht sind es heutzutage nicht mehr unbedingt Schlüssel, die etwas öffnen oder verschließen. Da ist die Key Card, der PIN-Code, die Fernbedienung. Öffnen und schließen wird leicht gemacht. Zugleich dringen Hacker in geschlossene Computer-Systeme ein, Mauern und Zäune halten Menschen draußen, die nicht willkommen sind, und entschlüsselt wird das Geheimnis der dunklen Materie.

Jesus weist die dunkle Macht des Todes in die Schranken. Der Tod kann Jesus nicht unter Verschluss halten. Jesus ist gestorben am Kreuz von Golgatha. Er wurde bestattet in einem Felsengrab. Aber Gott holte seinen Sohn heraus aus dem Tod. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Seine Jüngerinnen fanden sein Grab offen. Der Stein, der den Eingang verschloss, ist weggerollt. Manchen ist das ein Ärgernis. Andere sagen: Das widerspricht unserer Erfahrung.

Mögen wir uns öffnen für die Osterbotschaft? Bin ich offen dafür, dass Gott uns Wege ins Leben öffnet? Jesus hat die Mauer des Todes durchbrochen, damit auch wir Wege ins Leben finden. Wo eine Lebensphase zum Abschluss kommt, darf etwas Neues beginnen. Wo Schuld den Beziehungstod bewirkte, dürfen wir um Vergebung und Versöhnung bitten. Wo der Tod nach uns greift, dürfen wir auf neues Leben in der Ewigkeit hoffen.

Noch ist die Macht des Todes nicht endgültig unter Verschluss. Noch gibt es Leiden und Sterben, gibt es Ungerechtigkeit und Schuld. Noch zögern wir, uns Gott anzuvertrauen. Noch verschließen wir unser Herz vor Jesu Ruf in ganz neue Lebendigkeit. Aber Jesus hält die Schlüssel in der Hand.

Frohe Ostern!

Dagmar Schröder, Pfarrerin in Steinhagen