Wort zum 1. Sonntag nach Weihnachten, 1. Januar 2017
Weihnachtspost
Haben Sie dieses Jahr auch Weihnachtspost verschickt? Nein – zu viel Arbeit? Kann ich verstehen! Weihnachten kommt am Ende immer wieder so überraschend plötzlich. Da ist dann die Zeit kostbar, um den Weihnachtsbaum und die Geschenke auszusuchen – wenn man überhaupt noch schenkt. (Aber nächstes Jahr schenken wir uns nichts, o.k.?) Und auch das Weihnachtsessen will vorbereitet sein. Da wird die Zeit für Weihnachtsgrüße knapp.
In den vergangenen Jahren bin ich damit auch immer nachlässiger geworden. Und freue mich doch über die Weihnachtspost, die mich erreicht. Es gibt da nur ein Problem: Was macht man mit den Menschen, die an einen gedacht haben und sich Zeit für ein paar freundliche Zeilen genommen haben? Gut wäre es, wenn man sich nach dem Weihnachtsfest ebenfalls die Zeit nehmen würde, um auf die freundlichen Zeilen zu reagieren. Vielleicht wartet der Betreffende auf ein Lebenszeichen von uns.
Manchmal denke ich, dass Gott sich wohl auch darüber freuen würde, mal wieder ein Lebenszeichen von uns zu bekommen. Jedes Jahr schickt er uns seine „Weihnachtspost“, die gute Nachricht von der Geburt Jesu. Und wir freuen uns auch über diese lieben Grüße. Finden dann aber irgendwie keine Zeit, darauf zu reagieren. Zu viele andere und wichtige Dinge sind zu erledigen. Gerade zwischen den Jahren, und auch danach. Eigentlich schade, denn es wäre so leicht, den Kontakt wieder aufzunehmen. Einfach mal wieder zu beten, zu Hause oder in der Kirche. „Hallo, Gott, hier bin ich. Hab ja lange nichts von mir hören lassen. Aber das wird sich jetzt ändern. Ich habe dir eine Menge zu erzählen.“
Den Kontakt zu Gott aufnehmen. – Das wäre doch mal ein guter Vorsatz für 2017. Ich wünsche Ihnen, dass es nicht nur bei einem guten Vorsatz bleibt.
von Christian Eckey, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Borgholzhausen