Andacht zum 03. Januar 2021

Gute Wünsche für das neue Jahr sagen und senden wir in diesen Tagen.

Ein frohes Jahr, Gesundheit, Gottes Segen – auf dem Hintergrund der Pandemie wird es mir besonders kostbar: Lachen statt Sorgen, Gesundheit, die bewahrt oder wieder hergestellt wird, Gottes heilsames Wirken.

Das biblische Leit- und Begleitwort für 2021 spricht ebenfalls zuversichtlich von Gott: Gott ist barmherzig. Zugleich zeigt es auf, dass die erfahrene Barmherzigkeit Gottes etwas in uns bewirkt. Dass sie unsere Lebenshaltung bestimmen will:

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lukas 6,36).

„Barmherzig“ ist ein altmodisches Wort. Im Alltag wird es nur selten verwendet. Und doch ist der Barmherzige Samariter ein Begriff. Er kümmert sich selbstlos um jemanden, der auf der Straße überfallen und verletzt worden ist. Gottes Barmherzigkeit erfährt, wem Schuld nicht angelastet wird, wem vergeben wird. Weil Gott ein Herz für uns hat, werden wir frei, ebenfalls in liebevoller Hinwendung zu den Menschen zu leben.

Im vergangenen Jahr gab viele Beispiele von Barmherzigkeit: Mitarbeitende in Krankenhäusern und Altenheimen, die sich bis an die Grenzen ihrer Kraft um Kranke und Pflegebedürftige kümmerten. Nachbarschaftshilfe im Lockdown. Kreative Ideen vieler, die in Kunst und Kultur, mit ihrem Restaurant oder Geschäft nicht so weitermachen konnten wie geplant – und die andere Wege fanden, um eine Freude zu machen, um zu helfen oder für Notwendiges zu sorgen. Manche gingen in Vorquarantäne, um ihre Lieben zu Weihnachten besuchen zu können. 

Es gab allerdings auch manche Rücksichtslosigkeit und Selbstbezogenheit. Groß ist die Sorge um die Solidarität in unserer Gesellschaft – ob die Schwachen auf der Strecke bleiben; ob die Generationen zusammenhalten; ob in armen Ländern trotz der pandemiebedingten Kosten noch auf Bildung und Umweltschutz geachtet werden kann.

Die Jahreslosung ermutigt, auf dem Weg zu bleiben, den Gott selber einschlägt. So miteinander umzugehen, wie wir es von Gott erhoffen.

Dagmar Schröder ist Pfarrerin in der Ev. Kirchengemeinde Steinhagen