Andacht zum 17. Januar 2021

Wort zum 2. Sonntag nach Epiphanias, 17. Januar 2021

Hoffnung

Ist dieses Jahr 2021 für Sie ein Jahr der Hoffnung? Hoffnung auf ein Ende der Pandemie? Hoffnung auf ein Stück Normalität mit geöffneten Geschäften und Restaurants? Hoffnung auf Sommerurlaub? Und auf Gemeinschaft?

Ein bekannter Vers aus der Bibel heißt: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Über Liebe wird viel geredet, besonders, wenn bald all die Trauungen nachgeholt werden, die jetzt abgesagt werden mussten. Glaube ist ein wichtiger Bestandteil unserer Andachten und Gottesdienste, auch wenn diese im Moment nur digital stattfinden können. Und Hoffnung? - 

Hoffnung heißt, ich habe etwas vor Augen, was noch nicht da ist. Und halte mich daran fest. Vielleicht ist es eine Frage unserer Blickrichtung: Als Christen schauen wir nicht nur auf unsere menschliche Kraft und Weisheit, mit der wir immer wieder vor die Wand fahren. Sondern wir können unsere Augen auf Gottes Kraft und sein Wirken lenken: In der Bibel finden wir unzählige Geschichten, in denen Gott den Hoffnungslosen und Ängstlichen neue Hoffnung gibt, oft mit den Worten: „Fürchte dich nicht!“

Die bekannten Worte von Dietrich Bonhoeffer, die viele zum Jahreswechsel wieder gesungen haben drücken das aus: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.“ Getrost, weil wir mit Gottes Handeln rechnen können. Er begleitet uns. Er kann Dinge und Wege im Leben leiten. Und Er schenkt uns auch eine Perspektive über dieses Leben hinaus. 

Diese Hoffnungsperspektive bekommen wir, wenn wir z.B. die Bibel aufschlagen und darin lesen. Oder indem wir uns einen Gottesdienst im Fernsehen oder auf YouTube anschauen. Oder indem wir Gott bitten, uns die Augen zu öffnen für die kleinen Wunder im Leben - auch zu Coronazeiten. 

So sagt der Apostel Paulus: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“

Nicolai Hamilton ist Pfarrer in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Halle