Wort zum 08. April 2020

„Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigem Geist rüste mich aus“, so sagt es die Losung heute aus Psalm 51,14. Und im Lehrtext heißt es: „Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.“ Vorher aber steht: „Ihr habt nun Traurigkeit“. Das könnte zurzeit wohl von den meisten gesagt werden. So direkt spricht das Wort Gottes in unser Leben hinein. Jesus ist es, der es seinen Schülern sagt. Das Wort steht in den Abschiedsreden Jesu (Joh. 16,22).

Traurigkeit kann verschiedene Gründe haben. Oft bedeutet es Trennung. Und wovon müssen wir uns in diesen Tagen alles trennen? Bei den Jüngern ist Traurigkeit, weil Jesus Abschied nimmt. Doch bei ihm ist es ein fröhlicher Abschied. „Euer Herz soll sich freuen!“ „Eure Traurigkeit soll zur Freude werden!“ sagt Jesus. „ Ihr werdet mich wieder sehen.“

Wann können wir alles wieder tun, von dem wir uns trennen müssen? Hoffnung auf neue Freude, die dürfen wir haben. Euer Herz soll sich freuen mit einer Freude, die nicht nur vorübergehend ist. Niemand soll die Freude von euch nehmen. Es geht um innere Freude, innere Gelassenheit, Hoffnung, die bleibt. Ja, sie geht über diese Welt hinaus. Niemand kann sie von uns nehmen. Ewige Freude verheißt uns die Bibel. Euer Herz soll sich freuen. Das dürfen auch wir hoffen. Wieder einmal Freude im Leben hier. Darauf hoffen wir alle. Aber auch die freudige Zukunft ist gesichert. Im Alten Testament (Jesaja 65,19) wird gesagt: Auch Gott will sich über sein Volk freuen.

Tragen wir doch alle dazu bei. Wie viel Hilfsbereitschaft gibt es, wie viel Nächstenliebe, wie viel Geduld, wie viel Nachbarschaftshilfe?

„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen, so lesen wir es im hohen Lied der Liebe“ (1. Korinther 13,13). Auch Freude, die bleibt, gehört in dieselbe Kategorie. Euer Herz soll sich freuen! Das ist nicht immer leicht. Als der Apostel Paulus im Gefängnis sitzt in Philippi, schreibt er an die Gemeinde: „Freuet euch in dem Herrn allezeit“. Und er wiederholt es noch einmal: „Freuet euch!“ (Philipper 4,4).

In der Zeitung las ich nun von der evangelischen Gemeinde Löhne-Obernbeck: „Vieles fällt aus – Nächstenliebe bleibt“. Und wie wäre es, wenn wir vielleicht mal wieder ganz neu einen Brief schreiben an die, die wir jetzt nicht besuchen können. Auch das wird Freude auslösen. Und dann freuen wir uns darauf, wenn wir einander wieder besuchen können. Die Enkelkinder Opa und Oma, wir alle liebe Menschen, die auf einen Besuch jetzt verzichten müssen. Auch mal anrufen, ist ja möglich.

Von Walter Moritz, Pfarrer i.R., Werther