Andacht vom 01. Mai 2016

Wort zum Sonntag Rogate, 01. Mai 2016

Weltkirche

Guten Morgen! Good morning! Oder auch: Selamat pagi! Das ist Indonesisch. In den kommenden Tagen werden in vielen evangelischen Gemeinden solche Begrüßungen zu hören sein. Auf Suaheli oder portugiesisch. Evangelische Christinnen und Christen aus der ganzen Welt sind in Nordrhein-Westfalen zu Gast. Die evangelischen Kirchen sind eine Weltkirche. „Die etwas andere Weltkirche“ hat man sie im Vergleich zur katholischen genannt. Vielfältig. Bunt. In fast allen Ländern der Erde vertreten.

Vorbei sind die Zeiten, als Deutsche und Europäer das Bild des Protestantismus prägten. Heute leben in Deutschland weniger Protestanten als im Kongo und nur etwas mehr als in Kenia. Das Land mit den meisten Protestanten sind die USA, gefolgt von Nigeria, China und Brasilien. Afrika ist heute der Kontinent mit den meisten protestantischen Christinnen und Christen. Europa liegt noch hinter Amerika und Asien. So verschieden die Formen des Glaubens in diesen Ländern auch sind – umso wichtiger ist, was der Apostel Paulus schreibt: „Wir sind allesamt einer in Christus Jesus.“ Alle Menschen sind in ihm verbunden. Egal, welche Hautfarbe sie haben. Welches Geschlecht. Oder welche soziale Stellung.

Die protestantischen Kirchen sind unglaublich vielfältig. Da gibt es zum Beispiel die Lutheraner, Reformierten, Methodisten oder Baptisten. Sie alle haben eine gemeinsame Basis: Alle hören auf das Wort Gottes und sie sehen sich als Teil einer weltweiten Gemeinschaft. Sie wollen die Welt miteinander gestalten und bewahren. Spiritualität und Engagement – das gehört in der weltweiten Ökumene zusammen.

Am kommenden Wochenenden sind Christen aus aller Welt nach Halle eingeladen. Auf dem Festival „Weite wirkt“ können wir Einheimische ihnen begegnen. Gastgeberin ist die Evangelische Kirche von Westfalen. Erwartet werden bis zu 20.000 Besucherinnen und Besucher. Für sie wird es ein abwechslungsreiches Programm geben. Wie bei einem Kirchentag können alle erleben: Wir gehören zusammen, in Geist und Tat.

von Sven Keppler, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Versmold